Ludwigshafen Tanze Mambo mit mir

Jutta Rump
Jutta Rump

Zum elften Mal hatte die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft am Mittwochabend zu der spannenden Reihe „Personalgespräche“ eingeladen. Wie schon im Vorjahr tanzten die Initiatorin, Professorin Jutta Rump, und ihr Gast, Frank Kohl-Boas von der Zeit-Verlagsgruppe, vor vollem Haus einen HR-Mambo. Nicht wirklich, aber verbal. HR steht für Human Ressources, also die Ressource Mensch. Denn in den „Personalgesprächen“ geht es stets um Trends im betrieblichen Personalmanagement. Ein Thema, das Jutta Rump und ihr Team vom Institut für Beschäftigung und Employability jedes Mal perfekt inszenieren. Gemeinsam betraten Rump und Frank Kohl-Boas die Bühne und vertraten aus dem Stegreif ihre Thesen rund ums Personalmanagement der Zukunft. Abwechselnd bezogen sie in jeweils vierminütigen Kurzvorträgen Stellung zu Fragen wie „Schafft Digitalisierung Arbeitsplätze“, Wie sehen Jobmodelle der Zukunft aus?“ oder „Müssen sich Personalabteilungen bei der Rekrutierung von Mitarbeitern künftig umstellen?“. Über eine große Auswahl ähnlicher Fragen unter dem Motto „Musterbruch – Personalmanagement gegen den Strich gebürstet“ durfte erst kurz vorher jeweils das Publikum per Smartphone abstimmen. Rump und Kohl-Boas mussten daher im Vier-Minuten-Takt improvisieren, was den beiden Experten jedoch keine Mühe machte. Bei den Jobmodellen der Zukunft ist nach Ansicht von Jutta Rump „alles in Bewegung“. In ihrem Hochschulinstitut hat die Professorin feste Arbeitszeiten und starre Hierarchien schon längst abgeschafft, wie sie am Ende des launigen Abends berichtete. Kohl-Boas zufolge ist die Arbeitswelt schneller geworden, das lebenslange Lernen werde immer wichtiger. Der Jurist, der lange für Google im Einsatz war, ist überzeugt: „Präsenzarbeitszeit ist auf dem absteigenden Ast.“ Jobsharing müsse es gerade auch bei Führungskräften geben. Bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern ist für den Personalmanager längst klar, dass „Schmidt immer nur Schmidtchen einstellt“ und dass ein Unternehmen mit dieser alten Strategie nicht vorankomme. Daher setzt er bei der Personalauswahl auf einen Konsens von vielen. Schließlich gelte es Leute einzustellen, die querdenken können und mit ihren Talenten für frische Impulse sorgen. Jutta Rump sieht die Personalabteilung wie eine Eventagentur. Schließlich gehe es bei der Mitarbeiterrekrutierung darum, passende Leute zu finden, die sich im Unternehmen wohlfühlen und sich mit dem Betrieb identifizieren. Mit Blick auf die Auswahl von Führungskräften empfiehlt Rump eine Betrachtung der Hochschulen. Hier würden Führungskräfte gewählt. „Das läuft gut.“ Kohl-Boas betonte, dass Führung das größte Rad im Unternehmen sei, das man drehen könne.

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