Landau Wochenspiegel:

Die CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner weiß, wie sie einen Stich setzen kann. Das ist ihr auch am Montag in der Festhalle bestens gelungen, als sie der Landesregierung das Schreibenlernen nach Gehör vorgehalten und dafür Beifall geerntet hat. Nun sollte man denken, dass das Bildungsministerium so etwas geflissentlich übergeht, aber denkste! Es hat mitgeteilt, dass nur 16 von 969 Grundschulen im Land die Methode, die bei den Kindern die Kreativität wecken und Schreibhemmungen nehmen soll, in Reinform anwenden. Doch die Landtagsabgeordnete Christine Schneider (CDU) weiß es besser: Das Ministerium habe unterschlagen, dass an 932 Grundschulen Schreiben nach Gehör immerhin bis zur zweiten Klasse praktiziert werde, also durchaus bleibende Schäden hinterlassen könnte. Sie beruft sich dabei auf die Antwort auf eine Große Anfrage ihrer Fraktion und meint, Rot-Grün müsse sich entscheiden: Entweder sei die Methode richtig, dann könne man auch die Zahlen nennen, oder sie sei falsch, und dann hätte man dem Hamburger Beispiel folgen und mit der Methode Schluss machen müssen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) verteidigt dagegen das Schreiben nach Gehör als wissenschaftlich fundierte und anerkannte Methode. So weit, so gut, aber dann wird’s lustig: Laut GEW ärgern sich ihre Mitglieder, „dass suggeriert wird, sie seien daran schuld, dass die Lese- und Rechtschreibkompetenz der Schülerinnen und Schüler immer schlechter werde“. Kla, auch Eldan, Fernse, Dialegt un Migrazion sinn Fagdoren, aber wea bidde sol den sondst dran schuld sain?

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