Landau Ungeschminkte Gitarrenriffs

Sondernheim. Als Jugendliche waren beide gemeinsam zelten mit der KJG, haben Lieder am Lagerfeuer gesungen. Jetzt treten Mario Renner und Klaus Hellmann Seit’ an Seit’ als „RockAcoustics“ auf. Einige Lieder der Sondernheimer Band sind noch die gleichen wie damals im Zeltlager. Am kommenden Samstag, 17. September, tritt das Duo in der PAN-Vinothek Germersheim auf.

Johnny Cash blickt rebellisch vom Songbook-Cover auf dem Regal im Proberaum. Das Liederbuch der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) steht direkt daneben. Mario Renner (41) ist großer Fan der Countrylegende, mag die „Minimalistik in seinen Liedern und die super Geschichten darin“. Auch Renners Vorliebe für die Akustikgitarre ist von Cash inspiriert. „Du nimmst das Ding in die Hand und hast sofort einen Ton“, sagt der Sondernheimer über sein Instrument. Die E-Gitarre hingegen spuckt ohne Strom nichts aus. Akustikmusik – für Renner heißt das „echter Stahl, echtes Holz, echte Finger und echte Menschen“. Gitarre spielen hat sich Renner als junger Erwachsener selbst beigebracht. Er hat kurz in einer Punkband gespielt, dann eine Familie gegründet. Die Musik hatte da erstmal Pause. Bis vor etwa sechs Jahren. Da hat er Gitarrenunterricht bei Jürgen Lengle, Mitglied der „Oldie-Band“ und „Dingsbums“, genommen – und dort Klaus Hellmann (48) getroffen. Mit drei anderen Musikern wollten beide „ihre Technik verfeinern“. Aus regelmäßigen Jamsessions gingen schließlich 2012 die „RockAcoustics“ – am Anfang noch ein Trio – hervor. Mittlerweile lautet ihr Slogan „Zwei Männer, eine Mission“. „Unser Ziel ist die schönsten Songs akustisch rüber zu bringen“, erklärt Hellmann. „Ungeschminkt, reduziert, unaufgeregt“, ergänzt sein Bandkollege. Was schöne Lieder sind, beurteilen die beiden nach persönlichem Geschmack. „Mir sind Genre egal“, meint Renner. Auf der Setlist stehen Sunrise Avenue neben den Ärzten, U2 neben Coldplay, Ed Sheeran neben Udo Lindenberg, Queen neben den Doors. „Wir spielen Disco bis Oldie, alles akustisch“, sagt Hellmann. Der älteste Song ist – es wundert nicht – Johnny Cashs „Ring of Fire“. Einer der neueren Titel ist „All of me“ von John Legend. Aus der Guns N’ Roses’-Nummer „Sweet Child o’ mine“ machen die beiden eine geniale Akustikversion. Den Auftritt in der PAN-Vinothek werden Renner und Hellmann mit einem Lied eröffnen, das bis heute wohl jeder Partygänger schon mal mitgegrölt hat: Brian Adams „Summer of 69“. Renner und Hellmann haben neben dem Musikgeschmack und der KJG-Vergangenheit weitere Gemeinsamkeiten: Beide sind verheiratet, haben zwei Kinder und wohnen in Sondernheim. Der Ältere der beiden singt seit 20 Jahren in der örtlichen Singgruppe, hat als Keyboarder auch schon Jugendgottesdienste mitgestaltet und arbeitet im Controlling bei Faurecia in Hagenbach. Mario Renner ist im Firmenkundenservice der AOK tätig. Zwischen den Songbüchern von Johnny Cash und der KJG liegt auf dem Regal ein Stapel Papier: Liedtexte, die die Musiker bei ihren Auftritten verteilen. Das Publikum so miteinzubinden, hatten sie bei einem Gig auf der Offenen Bühne in Bellheim ausprobiert. „Das hat voll eingeschlagen“, erzählt Hellmann. „RockAcoustics“ spielen auf Straßenfesten, in Kneipen und auf privaten Feiern, zuletzt beim Hinterstädtelfest in Jockgrim. Im Frühjahr ist ein Auftritt in der Landauer Vinothek Par Terre geplant. „Wir sind nicht Center Stage“, meint Renner. Also nichts für die Hauptbühne beim Straßenfest am Samstagabend. „Da wollen die Leute Schlagzeug, fetten Bass und breiten Sound.“ Die Musik der „RockAcoustics“ ist eben „aufs Wesentliche reduziert“. Termin „RockAcoustics“ spielen am Samstag, 17. September, 20 Uhr, in der PAN-Vinothek Germersheim, Klosterstraße 2. Reservierungen sind in der Weinstube möglich, Telefon 0176 38175780 . Der Eintritt ist frei. „Hutspenden“ kommen den Musikern zugute. |naf

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