Landau Ukraine-Krieg: Lions Club hilft weiter

Nicole Richter (auf dem Wagen), Ann-Katrin Assel und Marco Stephan beim Entladen der Güter in Tschortkiw.
Nicole Richter (auf dem Wagen), Ann-Katrin Assel und Marco Stephan beim Entladen der Güter in Tschortkiw.

Mitglieder des Lions Club Landau-Südpfalz sind zum fünften Mal nach Botoşani/Rumänien aufgebrochen, um Hilfsgüter zu den Geflüchteten in ein Auffanglager zu bringen. Sie berichten von erschreckenden Bildern.

Es war eine lange Reise, die Nicole Richter zusammen mit Ann-Katrin Assel, Marco Stephan, Marc Breitling, Michel Dicke und Matthias Schweigert unternommen hat. Die Mitglieder der Lions Clubs Landau-Südpfalz und Karlsruhe Active Friends von Mittwoch bis Sonntag über Rumänien in die Ukraine gefahren. 4056 Kilometer, 56,5 Stunden Fahrzeit, berichtet Assel für die Clubs.

An Bord hätten sie nicht nur 31 Tonnen Lebensmittel – unter anderem Konserven, Buchweizenmehl, Nudeln, Reis und Zucker – gehabt, sondern auch ein Ultraschallgerät und weitere medizinische Güter, die nach Uman und Kiew gehen sollen. Auch dabei: ein vom ADAC Nordbaden gesponserter Nissan Pathfinder. Der SUV soll bei Hilfseinsätzen vor Ort vom Roten Kreuz genutzt werden.

„Familien ohne Väter, Kinder ohne Eltern“

Vor Ort bot sich Richter, Assel und den weiteren Helfern ein erschreckendes Bild der Hilflosigkeit der Zivilbevölkerung - „Familien ohne Väter, Kinder ohne Eltern, Alte, die ihr Lebenswerk zurücklassen mussten“, berichtet Assel. Die vor der russischen Invasion der Ukraine geflüchteten Menschen hätten spontan mit angepackt und beim Entladen des Transports geholfen. Sie hätten sich sehr über die Hilfe aus Deutschland gefreut und an die Menschen hierzulande appelliert, den Krieg und ihr Schicksal nicht zu vergessen.

„Der Krieg in der Ukraine geht ungehemmt weiter und die Menschen vor Ort schauen in eine ungewisse Zukunft. Der Ort Tschortkiw, den eine von drei Hilfslieferungen erreichte, wurde zuletzt am 12. Juni von russischen Raketen bombardiert, welche von Schiffen aus dem Schwarzen Meer abgeschossen wurden. Beim Raketenangriff auf die Stadt Tschortkiw waren 21 Erwachsene und ein 12-jähriges Kind verletzt worden. Es wurde auch ein Militärobjekt teilweise zerstört, vier fünfstöckige Wohnhäuser wurden beschädigt“, berichtet Assel. Weitere Angriffe seien ausgeblieben – das sei ein Hoffnungsschimmer.

Weiter spenden

„Zukünftige Hilfstransporte werden vermutlich unumgänglich sein, da man vor Ort von Waisenkindern berichtete, welche ebenfalls als Flüchtlinge in die Grenzregion zu Rumänien verlegt worden waren und nun einer noch trostloseren Zukunft entgegenblicken.“ Sie hofft, dass die Südpfälzer weiter Hilfsgüter spenden. Auch Geldspenden seien möglich.

Spendenkonto

IBAN: DE23 5485 0010 1700 2536 75; Stichwort UKRAINE

x