Landau Tönt das Megafon, ist Tempo gefordert

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13 Kinder und Jugendliche schnupperten am Samstag in Lustadt den Alltag eines Berufsfeuerwehrmannes. Sieben Betreuer hatten für die Jugendfeuerwehren der Verbandsgemeinde Lingenfeld verschiedene Aufgaben vorbereitet: Die Kinder löschten einen Mülleimerbrand, befreiten eine eingeklemmte Person aus einem Auto und bekämpften einen Vollbrand. Die Übungen waren feuerfrei.

Zwei Gebäude auf dem Handkeesplatz brennen. 13 Kinder in Feuerwehrmontur rennen umher, verlegen Schläuche, schrauben einen Hydranten auf. „Am Anfang sieht es oft chaotisch aus“, sagt Stefan Squarr. Der Heizungsbauer ist Verbandsgemeinde-Jugendwart der Jugendfeuerwehr und organisiert den Tag. Er hat vor 18 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr in Westheim angefangen, alle Jugendgruppen durchlaufen. Sein Wissen gibt er jetzt an die Kinder weiter. „Bei der Feuerwehr gibt es verschiedene Trupps, die unterschiedliche Aufgaben haben.“ Die Westheimerin Lara (14) und ihre Schwester Lena (11) bilden den Wassertrupp. Sie organisieren das Löschwasser aus dem Hydranten für die Schläuche. „Ich bin bei der Feuerwehr, weil ich Menschen helfen und Leben retten möchte“, erzählt Lara. Anweisungen erhalten die beiden von Lars. Der 13-jährige Lustadter hat vor sieben Jahren bei der Feuerwehr angefangen, er wurde als Gruppenführer ausgelost. Kommuniziert wird bei der Feuerwehr über kurze Befehle. Diesen Ton hat Lars schon gut drauf, seine sechsköpfige Staffel arbeitet schnell. Bald schießt das Wasser aus den Schläuchen. Die Kinder richten sie auf eine Hütte, deren Dach jetzt gereinigt wird. „Normalerweise machen wir Trockenübungen“, sagt Lena. Die Kinder freuen sich, richtig in Aktion zu treten. Die – zum Glück nicht realen - Brände auf dem Handkeesplatz sind der Abschluss eines Tages voller Übungseinsätze für Kinder aus der Verbandsgemeinde. Sie haben schon Fahrzeugkunde, einen brennenden Mülleimer und einen Probe-Fehlalarm hinter sich. Die nötigen Informationen erhielten sie übers Megafon auf dem Platz der Feuerwehr Lustadt. Dann ging es schnell mit den Feuerwehrautos an den Ort der Übung. „Ich nehme viele Erfahrungen aus diesem Tag mit“, meint Timo (13) aus Lustadt. Er lobt auch die Pizza in der Mittagspause. Der Jugendfeuerwehrtag findet alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Zeltlager statt. Wegen Krankheiten und anderen Ausfällen wurde die eigentlich zweitägige Aktion kurzfristig auf einen Tag verkürzt. Momentan seien 25 bis 30 Kinder und Jugendliche bei den Jugendfeuerwehren der Verbandsgemeinde aktiv, berichtet Squarr. Normalerweise treffen sie sich in ihren Gemeinden, in Lustadt zum Beispiel jeden Donnerstag von 18 bis 20 Uhr. Auch hier werden Einsätze geprobt. Die Übungen sollen die Zehn- bis 16-Jährigen für die Zeit bei den „Aktiven“ vorbereiten, die dann richtige Brände löschen. Für Jüngere von sechs bis zehn Jahren gibt es die Bambini, bei denen gehe es aber sehr spielerisch zu, erzählt Lars. Der Lustadter hat alles durchlaufen. Sein Wissen zeigt er am Einsatzwagen, dem TSF. Die Abkürzung steht für Tragkraftspritzenfahrzeug. Der Wagen ist zu klein für einen Tank mit Löschwasser, so dass immer ein Hydrant oder eine natürliche Wasserquelle angezapft werden muss. So kann auch der „Brand“ beim Handkeesplatz gelöscht werden. Nach dem Aufräumen gibt es eine Nachbesprechung. Die Kinder sind prima drauf. Auch Stefan Squarr zeigt sich zufrieden: „Die Jugend hat dasselbe Niveau wie die Aktiven.“ Sie haben die Aufgaben sehr gut bewältigt. |lbke

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