Landau Startschuss für H&M

Der Textil-Gigant aus Schweden wird ein Anziehungspunkt für die ganze Familie sein (wir berichteten). Hennes und Mauritz möchte in Landau auf vier Etagen zu je 500 Quadratmeter das komplette Sortiment anbieten, wie Frank Zimmer sagte, Geschäftsführer der Zimmer-, Grundstücks und Verwaltungsgesellschaft (ZGV) in Remshalden und Geschäftspartner von H&M auch in anderen Städten. Die Technik werde unter dem Dach untergebracht. Es sei eine Freude, mit der Stadt zu arbeiten, lobte der Investor die Behörde. Das moderne Gebäude mit Eingang an der Marktstraße soll eine graue Steinfassade erhalten. Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer (SPD) gab das Lob zurück. Zimmer habe sich als geschickter Verhandlungspartner erwiesen. Schlimmer dankte den Nachbarn, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre. Auch gestern freute sich der Oberbürgermeister wieder, dass ihm dieser Coup gelungen ist. Die Ansiedlung von H&M wertete er als Indiz für den Erfolg der Einkaufsstadt Landau. H&M orientiere sich an der Vorgabe „Wir sind 1a, wir schaffen nicht 1a“. Eine Fläche in Toplage zur Verfügung zu stellen, sei bei der Kleinteiligkeit der Innenstadt ein schwieriges Unterfangen. Unter anderem daran sind die hochtrabenden Pläne eines ECE-Einkaufszentrums bekanntlich vor Jahren gescheitert. „Letztlich ein Glücksfall“, sagte Schlimmer. Die Baustelle wird die Fußgängerzone im Bereich des Rathausplatzes ein Jahr lang dominieren. Zwei bis drei Wochen veranschlagt das Karlsruher Bauunternehmen Füssler, eine Tochter von Peter Gross Bau, für den Abriss der drei Gebäude – neben den Gauer-Schaufensterrelikten und mehreren Garagen auch ein ehemaliges Privathaus. Projektleiter Markus Rohr geht davon aus, dass die Tiefbauarbeiten im Juni abgeschlossen sind. Wenn die Decke das Untergeschoss abschließt, atmen Bauunternehmer und Investor auf. „Ab dann ist es unspektakulär.“ Die besonderen Herausforderungen der Baustelle erläutert Bauleiter Tomislav Zupan. „Das Komplizierte werden Sie gar nicht sehen“, sagte er. Man werde die ganze Palette des Spezialtiefbaus aufbieten. Die Baugrube wird acht Meter tief sein. „Wir brauchen riesige Wände, weil wir nicht abböschen können.“ Rund 2500 Kubikmeter Grund werden Lkw für Lkw aus der Innenstadt gebracht. Um die Nachbarhäuser zu schützen, werden sie mit Gelsäulen unterfangen, wie der Fachmann sagt. Mittels Hochdruck-Injektionen (auch Düsenstrahl-Injektion genannt) werden in eineinhalb bis zwei Meter Tiefe dicht an dicht ein Meter breite Löcher schräg in den Grund gebohrt und mit Gel gefüllt, das aushärtet. Im Schutz dieser festen Fundamente kann gearbeitet werden. Ab einer Tiefe von drei Metern muss das Grundwasser abgesenkt werden. Mit welchem Verfahren dies geschehen soll, werde zurzeit noch geklärt, so Rohr. Völlig klar ist Oberbürgermeister Schlimmer jetzt schon, dass der Neubau Impulse für die gegenüberliegende Seite gibt. Die Landauer Familie Moser, der die Grundstücke zwischen dem altehrwürdigen Gauer-Gebäude und der Waffenstraße gehören, plant dort mehrstöckige Geschäfts- und Wohnungsbauten. Damit würden die letzten Lücken in der Innenstadt geschlossen, die im Zweiten Weltkrieg entstanden seien, sagte Schlimmer. Investor Frank Zimmer hat für 300.000 Euro 32 Parkplätze abgelöst. (sas)

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