Landau Süße Hilfe für vernachlässigte Hunde

Janika Nehm verpackt ihre süßen Kreationen im Verkaufsraum der Brotpuristen in Speyer.
Janika Nehm verpackt ihre süßen Kreationen im Verkaufsraum der Brotpuristen in Speyer.

In einem Schulprojekt an der Montessorischule beschreitet Janika Nehm ungewöhnliche Wege, um dem Tierschutz zu helfen. Sie verdient als Schöpferin köstlicher Törtchen Geld und spendet es.

In Wissembourg gibt es Daniel Rebert, in Landau das Theodor am Stiftsplatz und in Karlsruhe das Ludwig. Die Patisserien der Region haben Kultstatus und eines gemeinsam: Statt großer Kuchen produzieren sie leckere und äußerst dekorative Törtchen im Miniaturformat. Das hat sich auch Janika Nehm, Schülerin der 11. Klasse der Montessori-Schule Landau, zum Vorbild genommen und vor ein paar Monaten damit begonnen, Pistazien-Himbeer-Herzen, Schoko-Orangen-Kissen, vegane Himbeer-Tartelettes oder auch das französische Nationalgebäck Macarons selbst zu backen, teils nach den Rezepten ihrer Vorbilder, teils sind es auch eigene Kreationen.

Süße Verlockungen.
Süße Verlockungen.

Was sich wie ein Hobby anhört, ist Teil des Unterrichts, der stark auf Selbstverantwortung setzt. Im Schulfach Lernen in Projekten entwickeln die Jugendlichen Ideen für einen sozialen Zweck und setzen sie selbstständig um. Janika Nehm hat sich „Patisserie für den guten Zweck“ zur Aufgabe gesetzt. Die Schülerin, die selbst schon den dritten Hund aus dem Tierschutz betreut, möchte ihre Leidenschaften miteinander verbinden und ihre Törtchenkreationen zugunsten des Tierheims Landau und der Karlsruher Begegnungsstätte Mensch und Hund verkaufen.

Geschmackstest bestanden

Nach Vorab-Gesprächen mit den Gründungsberaterinnen der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie der Handwerkskammer hat sie sich Partner gesucht, bei denen sie den Verkauf starten kann. In Annweiler war es der Hofladen des schuleigenen Guts Hohenberg und in Speyer die Verkaufsstelle der Bäckerei Brotpuristen. Das Hofgut habe sie schon von einem Schulaufenthalt zu Beginn des Schuljahres gekannt, erzählt die Schülerin, „und den Brotpuristen folge ich schon länger auf Instagram. Sie machen einfach das beste Brot!“ Sebastian Däuwelt, Chef der Brotpuristen, wollte allerdings nicht die Katze im Sack kaufen und hat Janika erst zu einem Vorkosten eingeladen, wie die Schule mitteilt. Die Begeisterung war groß und am Mittwoch vor Ostern konnte der Verkauf mit Ostertötchen mit selbst modellierten Hasen losgehen.

Das Auge isst mit.
Das Auge isst mit.

Inzwischen hat die Schülerin auch ein Praktikum bei der Patisserie Theodor absolviert und einen Samstag der Chefpatisseurin vom Restaurant Schneider in Dernbach bei der Nachtischkreation über die Schulter geschaut. Gemeinsam mit Michela de Munno hat sie sogar ein ganz neues Spiegelei-Törtchen entwickelt, das Janika nun in Speyer verkaufen wird. Bisher waren die in der Schulküche produzierten Backwaren der Schülerin nach ein bis zwei Stunden ausverkauft. Mal sehen, ob der Erfolg anhält. Die 17-Jährige steht bis zum Sommer alle vierzehn Tage jeweils mittwochs in Speyer im Laden in der Auestraße 31. In Annweiler hat sie bisher dreimal verkauft.

Info

Auf Instagram nennt sich Janika Nehm The Student Patissier

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