Landau Radbrücke: Eltern bedauern Absage

Hier hätte die Radbrücke auf der der Innenstadt zugewandten Seite aufsetzen sollen.
Hier hätte die Radbrücke auf der der Innenstadt zugewandten Seite aufsetzen sollen.

Die Radbrücke entlang der Queich wird wahrscheinlich verschoben. Das bedauert der Stadtelternausschuss. Für die Sicherheit der Kinder wäre die Brücke eine gute Sache gewesen.

Der Stadtelternausschuss bedauert die zumindest vorübergehende Absage des Baus der Radbrücke entlang der Queich. Das teilen die Vorsitzenden Dana Nolte und Hendrik Pfaff mit. Man könne die Absage wegen der hohen Kostensteigerungen zwar nachvollziehen, aber die Brücke wäre auch ein Beitrag zur Verkehrssicherheit und Lebensqualität von Landauer Kindern und Jugendlichen gewesen.

Egal ob auf dem Weg zur Kita oder Schule, zu Freundinnen oder Freunden, zum Sport oder ins La Ola: Der motorisierte Straßenverkehr stelle eine Gefährdung dar. Das könne durch die neue Brücke verhindert werden. Diese Gefährdungen lägen insbesondere an den Wegen zur Horstbrücke oder der Queichheimer Brücke und ließen sich ohne gravierende Einschränkungen für den Autoverkehr nicht vermeiden, schreiben Nolte und Pfaff. Auch die Unterführung am Hauptbahnhof sei keine Alternative, „da sie für RadfahrerInnen absolut untauglich und von der Stadt aus kommend ebenfalls nicht sicher erreichbar ist“.

„Würden Festhalten begrüßen“

Seit 2019 hatte die Stadtverwaltung Landau an der sicheren Verbindung zwischen Horst und Kernstadt gearbeitet, erinnern die Vorsitzenden des Stadtelternausschusses. Die Fuß- und Radbrücke sollte nicht nur den Horst und Queichheim, sondern auch die Integrierte Gesamtschule und das Eduard-Spranger-Gymnasium besser erschließen und für Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonal und Schulangestellte den Anfahrtsweg erleichtern. „Auch diesen Aspekt hätten wir als Stadtelternausschuss sehr begrüßt.“

Außerdem sei die Radbrücke ein wichtiger Baustein der Verkehrswende gewesen, die die Stadt vorantreiben wolle, so Nolte und Pfaff. „Diesen Willen hatte sie bereits 2019 mit dem damals ausgerufenen Klimanotstand bekräftigt.“ Das Projekt nun zu beerdigen, hielt der Elternausschuss für falsch. „Als Stadtelternausschuss würden wir es sehr begrüßen, wenn der Stadtrat an dem Projekt festhalten und die Stadtverwaltung die Suche nach anderen Fördermöglichkeiten aktiv weiterführen würde. Mit einer Förderquote von mindestens 75 Prozent wären die zehn Millionen Euro abgedeckt, ohne dass der Stadt höhere Kosten als die eingeplanten entstehen.“ Bisher hätte die Verwaltung 2,5 Millionen Euro zu dem 5,8 Millionen Euro teuren Neubau beigesteuert. „So könnte die für eine sichere und selbstbestimmte Mobilität unserer Kinder dringend benötigte Radbrücke ohne Nachteile für die Stadt doch noch realisiert werden.“

Plötzlich teurer

Bürgermeister Lukas Hartmann, Bauamtsleiter Christoph Kamplade und sein Stellvertreter Ralf Bernhard hatten am Dienstag verkündet, dass der Bau der geplanten Radbrücke über die Maximilianstraße und die Bahngleise entlang der Queich vorerst zurückgestellt wird. Grund sind die Kosten, die laut Planungsbüro von 5,8 auf zehn bis zwölf Millionen Euro steigen sollen. Das kam auch für die Verwaltung überraschend. Wenige Wochen zuvor hatte Kamplade im Stadtrat noch versichert, seiner Kenntnis nach bleibe es bei dem eingeplanten Preis. Den Grund für die Kostensteigerung gibt es nicht; es sei wohl ein Zusammenspiel verschiedenster Faktoren, wie des Stahlpreises, der Inflation und der Auslastung der Brückenbauer, die zu der Teuerung betrügen, hieß es. Das Trio hatte angekündigt, andere Fördertöpfe anzapfen zu wollen, die einen höheren Anteil an den Baukosten übernehmen wollten – so könne der Eigenanteil der Stadt an dem Projekt am Ende günstiger liegen als bisher veranschlagt. Er wolle das eingeplante Geld zurücklegen, sagte Hartmann. Wie es genau mit der Brücke weitergeht, entscheidet letzten Endes der Stadtrat.

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