Landau „Lernprozess bei allen“

Das Erdwärme-Kraftwerk am Stadtrand.
Das Erdwärme-Kraftwerk am Stadtrand.

Bei den Bürgerentscheiden zur Geothermie haben sich am Wochenende 96 Prozent aller Teilnehmer in Lustadt und 91 Prozent in Westheim dagegen ausgesprochen. Auch in Landau gibt es kritische Stimmen. Doch die Anlage der Geox GmbH am Landauer Ebenberg wird voraussichtlich in wenigen Wochen wieder Tiefenwärme fördern.

Die Kritiker, die sich in Bürgerinitiativen organisiert haben, nutzten bei der Informationsveranstaltung am Dienstagabend im Alten Kaufhaus die Gelegenheit zum Austausch (wir berichteten gestern). Während Thomas Hauptmann von der IG gegen Tiefe Geothermie „Pfalz Parterre“ zumindest anerkannte, dass das Unternehmen tatsächlich viel getan habe, bleibt Werner Müller von der Bürgerinitiative Geothermie unerbittlich. Er hält die Wiederinbetriebnahme für ein unverantwortliches Verhalten von Politik, Bergamt und Betreiber. Thomas Hauptmann hat Geox-Geschäftsführer Curd Bems als vertrauensbildende Maßnahme vorgeschlagen, einen Zeitablaufplan zur Wiederinbetriebnahme des Werks zu veröffentlichen und außerdem zur Sicherheit Messgeräte außerhalb des Werks zu installieren. Die IG lobte die gut moderierte Veranstaltung in weitgehend sachlicher Atmosphäre. Trotzdem seien noch viele Fragen offen. Als positiver Nebeneffekt sei ein Lernprozess bei allen Beteiligten wahrnehmbar. Die Erkenntnis, dass es besser sei, miteinander als übereinander zu reden, scheine in den meisten Köpfen angekommen zu sein. „Pfalz Parterre“ sieht darin einen Erfolg ihrer Arbeit, die zu einem sachlichen Dialog ihren Beitrag leisten wolle, betont Hauptmann. Auch hätten die Geothermie-Gegner ihren Anteil daran, dass die Betreiber beträchtliche Hürden in Form von Auflagen und Maßnahmen überwinden müssten, um überhaupt eine Wiederinbetriebnahme ins Auge fassen zu können. „Die Frage, ob die durchgeführten Maßnahmen letztendlich ausreichen, um eine Gefährdung für die Bevölkerung gänzlich ausschließen zu können, muss auch nach dieser Veranstaltung unbeantwortet bleiben“, schreibt Hauptmann. Er und weitere Mitglieder der IG gegen Tiefe Geothermie besuchen das Kraftwerk am Mittwoch, 4. Oktober, 10 Uhr.

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