Mörzheim/Wollmesheim EWL dichtet Kanäle mit Robotern und Schläuchen ab

Der Gewebeschlauch zum Abdichten wird in Kanalrohre eingezogen und aufgeblasen.
Der Gewebeschlauch zum Abdichten wird in Kanalrohre eingezogen und aufgeblasen.

Nach Ostern beginnt der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) damit, das Kanalnetz in Wollmesheim und Mörzheim abzudichten. Die Sanierung soll mit dem Inliner-Verfahren erfolgen, bei dem die Rohre von innen ausgekleidet werden. Trotzdem kommt es zu Einschränkungen in den Straßen. Alle Anwohner werden vorab über den geplanten Bauablauf per Anschreiben informiert. Darüber hinaus sind die Mörzheimer am Mittwoch, 22. März, um 18 Uhr zur Bürgerversammlung in der alten Schule (Zum Kirchweg 3) eingeladen.

Roboter fräsen Rohre aus

Beim Inliner-Verfahren setzt die vom EWL beauftragte Fachfirma Roboter ein: Bereits jetzt sind die kleinen Helfer, bestückt mit Kamera und ferngesteuerter Fräse, im Kanalsystem unterwegs, beseitigen Unebenheiten und Ablagerungen und glätten die Innenseite der Rohre. Im zweiten Schritt ziehen die Rohrbauer spezielle Schläuche ein, die mit Epoxidharz getränkt sind. Diese Inliner werden anschließend mit Druckluft aufgeblasen, so dass sie sich eng an die Innenwände der alten Rohre legen. Ein zweiter Roboter rollt dann mit einer UV-Lampe durch den ausgekleideten Abschnitt und härtet mit dem Licht das Material aus.

„Diese Kanalsanierung ist wichtig, denn reinigungsbedürftiges Wasser gehört in die Kläranlage. Mit der Maßnahme tragen wir unseren Teil dazu bei, dass es dort auch komplett ankommt“, erläutert Projektleiter Udo Adams. Nach Jahrzehnten können an den Betonrohren nämlich durch Korrosion poröse Stellen entstehen. Solche Veränderungen entdeckt der EWL bei regelmäßigen Kamerabefahrungen. Die Ergebnisse münden in einem Sanierungs- und Investitionsplan, der nun für Mörzheim und Wollmesheim umgesetzt wird. Insgesamt 2,8 Kilometer Kanalnetz werden in den beiden Stadtteilen saniert. Die Teilabschnitte sind so geplant, dass die Arbeiten pro Kanalstück jeweils innerhalb eines Tages abgeschlossen werden können. Insgesamt investiert der EWL rund 700.000 Euro in die Erneuerung des Kanalnetzes an dieser Stelle.

Kein Wasser fließen lassen

Bevor die Arbeiten in einem Straßenzug konkret anstehen, werden die Anwohner über einen Postwurf informiert. Darin bittet der EWL auch, während der Arbeiten tagsüber möglichst kein Wasser laufen zu lassen. Denn während der Arbeiten gibt es keine Verbindung vom Hausanschluss zum öffentlichen Kanal. „Das Wasser staut sich also sonst in den wenigen Metern Verbindungsleitung zum Kanal“, erläutert der Experte. Sobald der Inliner ausgehärtet ist, fräst ein Roboter sofort die Anschlussöffnungen wieder frei und das Schmutzwasser kann wieder abfließen. Der EWL betreut 275 Kilometer Abwasserkanäle und die beiden Kläranlagen in Landau.

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