Arzheim Alte Mülldeponie erzeugt Methangas

Markus Schäfer vom EWL und Ingenieur Rolf Schneider bei der Deponiegas-Anlage in Arzheim.
Markus Schäfer vom EWL und Ingenieur Rolf Schneider bei der Deponiegas-Anlage in Arzheim.

„Der Abfall der letzten 50 Jahre beschäftigt uns kontinuierlich – und er kostet auch noch“, sagt Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL). Er bezieht sich damit auf alte Mülldeponien.

Einen wichtigen Termin gab es vor wenigen Tagen in Arzheim. Dort hat die Ingenieurgruppe RUK das Entgasungssystem auf der stillgelegten Mülldeponie geprüft. Das soll Anrainer und das Klima schützen. Denn auch bei einer korrekt versiegelten Deponie arbeitet es im Untergrund: Die Reste aus den vergangenen Jahrzehnten zersetzen sich sehr langsam weiter, und unter dem Deponiedeckel bilden sich klimaschädliches Methan und andere Gase. „Diese sammeln wir mit Hilfe von 13 Kollektoren und leiten sie über ein 1,4 Kilometer langes Rohrsystem in eine Gassammelstation in einen speziellen Biofilter“, erläutert EWL-Abteilungsleiter Markus Schäfer. RUK-Ingenieur Rolf Schneider nahm die Entgasungsanlage in Augenschein und überprüfte die Funktion sowie die Dokumentationen, die der EWL im Zuge der Deponienachsorge führt. Beides sei wichtig, um das Risiko von Explosionen zu minimieren.

Natur hat sich den Raum zurückerobert

Diese „wiederkehrende Prüfung nach Betriebssicherheitsverordnung“ gibt es alle drei und sechs Jahre mit unterschiedlichem Blickwinkel. Zusätzlich überprüft der EWL im vierteljährlichen Rhythmus den Zustand der Deponie, der Entgasungsanlage und der Gaszusammensetzung.

An der Oberfläche hat sich in den Jahren seit der letzten Versiegelung 2008 die Natur den Raum zurückerobert: Gräser und Büsche besiedeln die rund 53. 000 Quadratmeter große Fläche und sind inzwischen eine Heimat für Kleinstlebewesen und Vögel geworden. Die Deponienachsorge in Arzheim und am Roten Weg im Norden von Landau kostet jährlich rund 40.000 Euro.

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