Lokalsport Südpfalz Zur Kür mit Tony Martin

LANDAU (mame). Mit leichtem Optimismus schaut das Landauer mein-radladen.de – Südwestteam auf den sechsten Lauf der Rennrad-Bundesliga: der deutschen Meisterschaft im Einzelzeitfahren im südhessischen Einhausen. Am Sonntag folgt der Pflicht die Kür: Gemeinsam mit Stars wie Paris-Roubaix-Gewinner John Degenkolb und Tony Martin fahren die Landauer in Bensheim um die Deutsche Straßen-Meisterschaft – getreu dem Motto: Dabei sein ist alles.

Nach fünf von zehn Wettbewerben der Bundesliga liegen die Landauer auf Platz elf der 18 Mannschaften – nach eigener Einschätzung weit über dem Soll. „Aber wir wissen jetzt, wo wir stehen und wollen diesen Platz auch ins Ziel bringen“, sagt Wolfgang Moster, der Sportliche Leiter. Das Zeitfahren war vor Saisonbeginn noch als Schwachpunkt der Mannschaft ausgemacht worden. Inzwischen schätzt man die Situation in Landau anders ein. „Ich glaube nicht, dass unsere direkten Konkurrenten im Mittelfeld der Bundesliga hier zwingend besser aufgestellt sind als wir“, sagt Moster: „Wir haben Top-Material für sechs Sportler inklusive den speziellen Anzügen und Helmen auf dem neuen Stand der Technik. Und mindestens vier bis fünf Fahrer, die in dieser Disziplin ordentliche bis gute Resultate erzielen können. Diese Breite ist unsere Stärke.“ Auch wenn Thorsten Blatz wegen seiner Verletzung weiter zum Zuschauen verdammt ist. Die Landauer haben in Jonas Rapp, dem Landesmeister in dieser Spezialdisziplin, einen Fahrer, der nach den 30 Kilometern unter den besten 20 im Ergebnis erscheinen könnte. Dahinter bewegen sich mit Alexander Köhler, Robert Müller und Oliver Scholer drei Fahrer auf etwa dem gleichen Niveau. „So haben es zumindest unsere Tests gezeigt“, berichtet Moster. Lukas Mild fuhr eine ordentliche Landesmeisterschaft und soll dies nun bestätigen, Burkhard Schlenkrich ist der „Quotenmann“ ohne Affinität für diese Disziplin. „Er kann es aber besser als die anderen der Jungen“, so Moster. Scholer hat sich speziell vorbereitet und kann völlig befreit auffahren: „Ich habe mit der Top-Ten-Platzierung beim Bundesligarennen in Chemnitz, dem Sieg in Hatzenbühl und dem damit verbundenen A-Klassen-Aufstieg alle meine Saisonziele schon erreicht“, sagt der 20-Jährige. Was nicht bedeutet, dass der Physikstudent der Uni Heidelberg sich damit schon zufriedengeben will. Angefangen hat der Trierer im Alter von 14 Jahren, erst jetzt betreibt er den Radsport mit der notwendigen Sorgfalt, um ganz vorne mitzufahren. „Leider fehlen mir dadurch aber noch Grundlagen für lange Rennen oder wenn ich an zwei Tagen hintereinander gefordert bin. Ich werde da im kommenden Winter nacharbeiten müssen“, erklärt er. Er hat vergangenen Woche das Training umstellen müssen. Die Nase war verstopft: „Zum Glück nur allergisch bedingt, keine Erkältung. Aber ich weiß nicht, wie die Beine am Wochenende sind. Vom Totalausfall bis Platz 20 ist alles drin im Zeitfahren. Auch für Sonntag kann ich nichts versprechen.“ Sein Training plant Scholer mit Heimtrainer Hans May akribisch, jeden zweiten Tag haben sie Kontakt. Und als die Landauer Mannschaft, in der er als Junior schon ein Jahr in der Nachwuchs-Bundesliga aktiv war, ihm die Möglichkeit offerierte, nun bei den Männern mitzumischen, sagte er sofort zu. Ein Schritt, den er nicht bereut: „Ein besseres Team kann man nicht finden“, zeigt er sich begeistert. Ebenso auch von der Zeitfahrstrecke: „Die ist komplett flach, da finde ich besser in den Rhythmus.“ Am Sonntag wird es schwer: Ein 13 Kilometer langer Anstieg in den Odenwald bildet den ersten Teil des Rundkurses, dann geht es ebenso lang bergab zum Ziel. „Wenn da die Profis richtig loslegen, wird es für uns Amateure richtig schwer. Jeder Mann im Ziel ist ein Riesenerfolg für sich“, sagt Moster, der Jonas Rapp und Christoph Hench die besten Chancen einräumt. Ergänzt wird das Aufgebot am Sonntag durch Scholer, Dominik Hetzer, Benjamin Körner, Lukas Mild und Burkhard Schlenkrich. Die Meisterschaft am Sonntag ist von der Bundesliga-Wertung ausgenommen. Ausserdem starten —Joshua Stritzinger (Offenbach, rad-net Rose Team, Zeitfahren U23/BL (Freitag) + Straßenrennen (Sonntag) —Pascal Ackermann (Minfeld, rad-net Rose Team, Zeitfahren U23/BL + Straßenrennen) —Kai Hliza (Karlsruhe, Team Möbel Ehrmann, Zeitfahren Elite (Freitag) —Fabian Genuit (Böblingen, Team Möbel Ehrmann, Straßenrennen) —Simon Nuber (Karlsruhe, Team Möbel Ehrmann, Straßenrennen) —Patrick Lechner (Herxheim, Team Erdinger Bellheim, Straßenrennen). (mame)

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