Lokalsport Südpfalz Von wegen leichtes Plus

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Hockenheim. Ein erfolgloses Wochenende hatte die SG Speyer-Schwegenheim in der Schach-Bundesliga in Hockenheim. Während die 3:5-Niederlage am Sonntag gegen den Gastgeber zu erwarten war, stellte das 2,5:5,5 gegen Griesheim am Samstag eine Überraschung dar.

Gegen den Vorletzten SV Griesheim startete Speyer-Schwegenheim nämlich mit einem leichten Plus der Wertungszahlen an fast allen Brettern als Favorit. Doch kein SG-Akteur setzte Akzente und erspielte sich einen Vorteil. Dem einzigen Bretterfolg ging ein schwerer Fehler des Gegners voraus. Einen Fauxpas leistete sich Enrico Krämer von der SG an Brett acht: In leicht schwächerer Stellung, jedoch in Remisreichweite, ließ er zu, dass sein Spielpartner die Deckungsdiagonale zwischen Dame und Turm schloss. Das führte zum Turmverlust und dem sofortigen Ende der Partie. In stets ausgeglichenen Partien einigten sich nun Großmeister (GM) Robert Ruck am dritten und der Internationale Meister (IM) Gabor Kovacs am fünften Brett mit ihren Kontrahenten auf Unentschieden. Hoffnung keimte auf, als IM Luca Shytaj (sechs) gewann. Nach einer katastrophalen Eröffnung sah es schon nach einer Niederlage aus. Doch Shytaj spielte stark weiter und nutzte ein paar unklare Züge des Griesheimers zum Figurengewinn, der die Begegnung entschied. Danach wendete sich das Blatt zugunsten der Hessen: GM Adam Horvath (zwei) patzte im Mittelspiel und unterlag klar. GM Arturs Neiksans am Spitzenbrett strebte in einer lange ausgeglichenen Partie den Sieg an, wählte aber zu viel Risiko und unterlag. Ähnlich erging es IM Attila Csonka (sieben), der wegen des Zwischenstandes versuchte, eine ausgeglichene Begegnung auf den ganzen Zähler zu spielen. Nach ungenauen Zügen ging er völlig leer aus. Den Schlusspunkt setzte IM Miklos Nemeth (vier), der mit etwas Glück einen halben Punkt mitnahm. Die ersten zählbaren Ergebnisse gegen Hockenheim brachten die Ungarn Ruck und Horvath auf die Habenseite. Sie willigten in Partien ohne große Höhepunkte in völlig ausgeglichenen Stellungen in Remisangebote ein. In Rückstand gerieten die Gäste, als Csonka nach einem Bauernverlust im Endspiel nicht die besten Züge fand. Auch dem an Brett acht eingerückten Thomas Theel glückte keine Überraschung. Gegen einen deutschen Nationalspieler eröffnete er couragiert, kam im Mittelspiel aber ins Hintertreffen und lief in einen Mattangriff. Zu diesem Zeitpunkt stellte auch Neiksans seine Angriffsbemühungen ein. Keiner stellte den anderen vor unlösbare Probleme, die Spieler einigten sich auf Unentschieden. Für den einzigen Bretterfolg sorgte erneut Shytaj, dieses Mal sehr souverän. Im Mittelspiel gewann er die Qualität und gab diese im Übergang ins Endspiel zurück, um seinen Freibauern laufen zu lassen – das gewinnbringende Manöver. Für die beiden verbliebenen Akteure galt es nun, die Mannschaftsniederlage zu vermeiden. Bei Kovacs verflachte die Partie jedoch und wickelte sich ins Remisendspiel ab. Nemeth versuchte, einen Freibauern laufen zu lassen, um den Brettsieg zu erzwingen – die falsche Entscheidung. Er verlor den Bauern und dadurch die Partie. Mit 4:8 Punkten rutschte Speyer-Schwegenheim auf Platz zwölf ab und befindet sich wieder im Abstiegskampf. Am Samstag/Sonntag, 18./19. Februar, warten in Baden-Baden mit DJK Aachen und SG Trier zwei Gegner, die Speyer-Schwegenheim dem Mittelfeld zurechnet. |rhp

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