Lokalsport Südpfalz Volleyball: Po an Po und ohne Zögern und Zweifel

Viktoria Swierkowski haut drauf. Trainer Kuhn (links hinter ihr) scheint zu ahnen, dass das was wird.
Viktoria Swierkowski haut drauf. Trainer Kuhn (links hinter ihr) scheint zu ahnen, dass das was wird.

Jasmin Heinrich hatte nichts an sich herangelassen. Kein Zögern, keine Zweifel, keine Zurückhaltung. In vier Sätzen schlugen die Landauerinnen in der Oberliga den TV Rohrbach. Und überraschten vor dem Spiel mit einem kuriosen Begrüßungszeremoniell.

Die drei Z hatte Klaus Kuhn seinen Frauen in der Spielvorbesprechung verboten. Nach dem Spiel brachte ASV-Spielerin Jasmin Heinrich die drei Begriffe gar nicht mehr zusammen. 25:23, 22:25, 25:10 und 25:21 endete das Spiel der Frauen-Oberliga gegen den TV Rohrbach.

Zu Beginn war Heinrich nicht auf dem Feld. Die Grundschullehrerin sah einen etwas holprigen Start in die Partie. Kuhn nahm bei 6:11 die erste Auszeit, die ASV-Frauen schalteten mehrere Gänge hoch. Selina Eiden servierte achte starke Aufschläge in Folge, kurz darauf war der ASV 15:12 vorn. Nach 18:13 und 21:18 wurde es spannend. Nach dem 23:23 sorgte Eiden mit einem direkten Aufschlagpunkt für den Satzball. Die Verteidigung war dann auf der Höhe, Luise Beutel konnte über Position vier mit einem gefühlvollen Lob den Satz eintüten.

Am Anfang gut, später dominanter

Den positiven Abschluss konnte der ASV aber nicht in den zweiten Satz hinüberbringen: 6:10, 12:18. Die Landauerinnen fingen sich nach den Einwechslungen von Heinrich (im Mittelblock) und Katharina Markert (auf der Diagonalposition) wieder. Doch näher als zwei Punkte kamen sie nicht mehr heran.

„Ich würde das Spiel in zwei Hälften einteilen: Am Anfang waren wir gut, im dritten und vierten aber noch viel dominanter. Wir hatten das Spiel auch wegen der beiden Volltreffer-Einwechslungen fast komplett unter Kontrolle. Jasmin als Ersatz auf der Bank zu haben, ist ein echter Luxus. Ich kann abwarten, wie sich das Spiel bei uns und beim Gegner entwickelt, und sie dann auf allen drei Angriffspositionen bringen. Auch Katha hat ein super Spiel gemacht und sowohl die Defensive verbessert, als auch vorne voll eingeschlagen“, lobte Kuhn seine beiden neuen Kräfte.

Sarah Brill auffälligste Spielerin

Die auffälligste Spielerin im dritten und vierten Abschnitt war allerdings die zweite Mittelblockerin Sarah Brill. Sie dominierte am Netz, wurde immer wieder von Zuspielerin Anna Wantoch-Rekowski mit Schnellangriffen gesucht. Das war für den Gegner bald keine Überraschung mehr, dennoch setzte sich Brill auch gegen vier Blockhände meistens durch. Dazu blockte sie selbst immer wieder gegnerische Angriffe direkt ab.

Während Rohrbach im dritten Satz kaum Gegenwehr zeigte (9:3, 13:5, 21:8), wurde es am Ende nochmals spannend. Obwohl Markert mit einer Siebenerserie auf 20:13 stellte, brauchte der ASV noch volle Konzentration, um nach Kuhns letzter Auszeit (23:19) noch zwei Brill-Angriffe und die drei Zähler aufs Konto zu bringen.

Rollendem Ball ausgewichen

Auch mit der Einhaltung der Corona-Maßnahmen war der ASV zufrieden. Alle Zuschauer hielten sich an Abstands-, Masken- und Registrierungspflicht und konnten sich vor Spielbeginn ein Schmunzeln über das neue Begrüßungsritual nicht verkneifen. Die ASV-Frauen standen Corona-bedingt nicht im Kreis eng zusammengekauert, sondern umgedreht Po an Po und riefen ihren Schlachtruf vor Spielbeginn nach außen gedreht. Genauso ungewöhnlich: maskierte Spielerinnen auf den fünf Metern von der Umkleide zur Spielfläche, eine Auslosung der Spielkapitäne ohne Abklatschen oder ein Nicht-Spielbeteiligter, der während des Einspielens vor einem auf ihn zurollenden Ball auswich, um ihn nicht zu berühren.

TS Germersheim dreht nächstes Spiel

Sich nach Rückschlägen motivieren zu können, scheint zur Charaktereigenschaft der Germersheimerinnen zu werden. Inklusive Nervenstärke im Tiebreak. Beim TV Wiesbach drehte das Team einen 1:2-Rückstand und gewann mit 25:22, 19:25, 23:25, 25:20, 15:6.

Nach holprigem Start (1:8) drehte Germersheim auf und zog davon. Danach lief zwei Sätze lang wenig zusammen. Sage und schreibe elf Aufschlagfehler schenkten die Germersheimerinnen den Gastgeberinnen. Die klare Ansage, noch den Tiebreak erreichen zu wollen, und schon lief es wieder. Mit dem Satzausgleich wurde der Wiesbacher Widerstand wohl gebrochen. Der Tiebreak war eine klare Angelegenheit für die Gäste.

„Für uns als Trainerteam ist die schwankende Leistung noch nicht ganz zu erklären, aber wir sind froh über den Sieg und die passende Motivationsfähigkeiten unseres Teams“, zogen Trainerin Karin Träber und Cotrainerin Sinn ein letztendlich positives Fazit. „Mit dem Satzausgleich waren wir am Drücker, und dann wechselte Wiesbach gefühlt die Ersatzmannschaft ein. Das spielte uns auf jeden Fall zusätzlich in die Karten.“

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