Lokalsport Südpfalz Nach vier Schichten krasser Außenseiter

Hinweisschild am vergangenen Sonntag am Zeiskamer Platz. Der TB Jahn meint, richtig entschieden zu haben. Morgen spielt der Verb
Hinweisschild am vergangenen Sonntag am Zeiskamer Platz. Der TB Jahn meint, richtig entschieden zu haben. Morgen spielt der Verbandsligist auswärts.

«ZEISKAM.»Als krasser Außenseiter reist der TB Jahn Zeiskam in der Fußball-Verbandsliga am Sonntag (Anpfiff: 15 Uhr) zum Tabellenführer SV Gonsenheim.

Im mit 25.000 Einwohnern zweitgrößtem Stadtteil der Landeshauptstadt wird seit Sommer wieder Verbandsligafußball gespielt, die Blau-Weißen sind mit drei Punkten Abstand zum rettenden Ufer nach acht Jahren aus der Oberliga abgestiegen. Manager Marvin Bylsma sagt: „Wir konnten die Kernspieler halten. Wir stehen oben in der Tabelle, da wollen wir auch bleiben.“ Die Bilanz unter dem neuen Trainer Christian Lüllig ist beeindruckend: In 13 Partien gab es elf Siege bei einem Remis (0:0 gegen Rieschweiler) und einer Niederlage (1:2 gegen Bad Kreuznach). „Natürlich wird es ganz schwer. Der SVG wird wohl Meister. Aber wir wollen keine weiße Fahne hissen und alles tun, um zu punkten“, sagt Jahn-Trainer Sahin Pita. Er setzte diese Woche vier Trainingseinheiten an, die Spielabsage am vergangenen Sonntag kam für ihn völlig überraschend: „Ich habe kurz zuvor noch mit Speyers Ralf Gimmy wegen des Gegners telefoniert.“ Sein Kader hat sich gegenüber der Vorwoche nicht verändert, Torhüter Steffen Hess (Muskelfaserriss) und Innenverteidiger Marian Kolb (Bänderverletzung) fallen weiter aus. Nach langer Pause und überstandenem Kreuzbandriss nimmt Simon Stubenrauch wieder an den Trainingseinheiten teil. Morgen wird er noch geschont. Das 2:2 beim SV Steinwenden am 25. August war das letzte Spiel von Muhammed Ali Sahin für den Turnerbund. Der 25-jährige Mittelfeldspieler wechselt zum SV Rülzheim, für den er ab Februar 2018 spielberechtigt ist. Sahin wohnt in Ludwigshafen und absolviert ein Vollzeitstudium als Wirtschaftsfachwirt. Er sagt: „Es ist alles unterschrieben, ich freue mich auf die neue Herausforderung.“ Die Verantwortlichen des TB Jahn Zeiskam mussten nach der Absage des jüngsten Heimspiels gegen Gau-Odernheim viel Pressekritik und Spott in den sozialen Medien einstecken. Präsident Georg Humbert wehrt sich: „Die Entscheidung war nicht einfach, schließlich hatten wir bereits höhere Kosten für Stadionzeitung und Catering. Unsere ehrenamtlichen Platzwarte haben uns größere und schwer reparable Schäden angekündigt, denn der Rasen war schon gegen Marienborn extrem tief und rutschig. Die Gemeinde hat daraufhin den Platz gesperrt.“ Sowohl der Hartplatz (massiver Steinbefall) als auch der zweite Rasenplatz (nicht für die Verbandsliga zugelassen), auf dem die Mannschaft am Sonntag trainierte, stehen als Ausweichplatz nicht zur Verfügung. Auf dem Bellheimer Kunstrasen fanden an diesem Tag bereits mehrere Spiele statt. Humbert legt Wert auf die Aussage, dass die Absage des Spiels morgens um 10 Uhr und somit rechtzeitig erfolgte. Der frühere erste Vorsitzende und Bürgermeister Roland Humbert teilte mit: „Das Feld wurde vor 40 Jahren als Ausweichplatz ohne Drainage angelegt. Bei Schäden kommt nicht montags die Kommune zur Reparatur, sondern unsere ehrenamtlichen Helfer, meist Rentner.“

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