Lokalsport Südpfalz Mega Lampen-Atmosphäre

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RÜLZHEIM. „Habt ihr alle Lampen?“, fragt die Rennleitung vor dem Start sicherheitshalber noch mal nach. Dann kann das Radrennen der KT/A/B-Klasse in der Nacht in Rülzheim pünktlich um 21.15 Uhr beginnen. Mit guter Besetzung: Die Racing Students und das Junioren-Nationalteam sind am Start. Mittendrin ist das Team Möbel Ehrmann – und wird die meisten Fahrer unter die ersten Zehn bringen. An Florian Tenbruck kommt keiner vorbei.

Von Beginn an macht Patrick Lechner (Team Stradalli Bike–Aid) Druck. Mit Jonas Tenbruck (Racing Students) und Kai Hliza (Team Möbel Ehrmann) setzt er sich bis zu zehn Sekunden vom Feld ab und gewinnt die ersten beiden Wertungen des Kriteriums. Nach elf Runden lässt die Ausreißergruppe das Feld wieder an sich heran. Bis zur sechsten Wertung, also 30 Runden lang, führt der Herxheimer Lechner nach Punkten – und wird dann vom späteren Sieger überholt. Zur Hälfte des Rennens hat sich das Teilnehmerfeld stark ausgedünnt, knapp die Hälfte der Fahrer ist ausgeschieden. Die Härte der Strecke fordert ihren Tribut. Eine Runde geht nur über 1,1 Kilometer, aber sie hat es in sich: Der Kurs durch Rülzheims Straßen führt über knackige Kurven. Für die Fahrer bedeutet dies anzutreten, vor der Kurve hart zu bremsen, wieder anzutreten, wieder zu bremsen. Nach den Ausreißern zu Beginn versucht das so schnell niemand mehr, die Punkte werden im Feld ersprintet. Im im letzten Renndrittel versuchen Nikodemus Holler (Stradalli Bike-Aid) und Jonas Rutsch vom Junioren-Nationalteam sich noch mal abzusetzen, was aber nur über vier Runden gelingt. Dann ist sie das Feld wieder heran. Die Junioren sind direkt aus einem Nationalmannschafts-Trainingslager heraus angereist. Das einwöchige Training ist allen anzumerken und hängt den 17- und 18-jährigen in den Beinen. Ein weiterer Versuch, sich abzusetzen, wird von Sieger Tenbruck und Simon Nuber gestartet, jedoch nach fünf Runden wieder aufgegeben. Den Sieg – obwohl schon absehbar – macht Tenbruck mit einem beeindruckenden Schlusssprint an der Spitze des Pelotons dann endgültig klar. „Das war eine überragende Atmosphäre, mega!“, freute sich Florian Tenbruck nicht nur über seinen Sieg. „Wir waren ja letztes Jahr nicht da, dieses Jahr sind wir auch nicht so oft in der Pfalz, aber mit diesem Rennen haben wir uns hier rehabilitiert.“ Auf seine pfälzische Konkurrenz angesprochen, fixiert sich Tenbruck auf den Zweiten, Simon Nuber: „Der ist hier eine lokale Größe, klar war er der Mann, auf den wir uns konzentriert haben.“ Lachend fügt der Sieger dann schelmisch an: „Aber das beste Rennen hab ’ heute ich gefahren.“ Der Gelobte gab das Kompliment sogleich an seine Kameraden weiter: „Das ganze Team war stark. Kai Hliza und Fabian Genuit haben auch ein richtig starkes Rennen gefahren und alles für mich in die Wege geleitet.“ Durch die Teilnahme der anderen starken Teams sei das Rennen schwerer gewesen als im Vorjahr. Patrick Lechner, nach sehr starkem Beginn Dritter, freute sich über seine Platzierung: „Ich bin auf dem Podest, das war das Ziel. Im Alter von fünf Jahren bin ich hier mein erstes Rennen gefahren, deswegen ist Rülzheim etwas Besonderes für mich.“ |fare

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