Lokalsport Südpfalz Kandels Elf stellt sich von alleine

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OFFENBACH/KANDEL (kebe/mame). Die Schwarz-Gelben beim FV Dudenhofen haben sich das anders vorgestellt in der Fußball-Verbandsliga. Punktuell verstärkt, zählten sie zum Kreis der Titelanwärter. Auf Rang 13 befinden sie sich in der Abstiegszone vor dem Spiel am Sonntag um 15 Uhr gegen den VfR Kandel. Wie Kandel, spielen der FSV Offenbach (heute um 16.30 Uhr beim SC Idar-Oberstein) und der TB Jahn Zeiskam (morgen um 15 Uhr in Fußgönheim) am neunten Spieltag auswärts.

Die Dudenhofener Verletztenliste ist lang. Kevin Hoffmann kam vom TB Jahn Zeiskam und konnte wegen Kniebeschwerden noch kein Spiel bestreiten. Dominik Kranz ist nach seinem Platzverweis in Bingen gesperrt. Die Elf von Christian Schultz ist seit sechs Spielen sieglos. „Wir müssen hart arbeiten, um nicht in die gleiche Situation wie Zeiskam im Vorjahr zu geraten“, warnt er. Kandels Christian Slatnek kann mit dem 1:1 im Montagsspiel gegen den TuS Mechtersheim gut leben. Es war der erste Punktgewinn nach drei Pflichtspielniederlagen. Vor allem gegen aggressive Gegner tun sich die Grün-Weißen in der Anfangsphase schwer. „Der Erfolg führt nur über das Annehmen der Zweikämpfe von Beginn an“, sagt Slatnek. Weil der Kunstrasenplatz am Bienwaldstadion belegt war, fand das Training in Erlenbach statt. In den kommenden Wochen stellt sich der Kader von alleine zusammen, viele Spieler fallen aus. Lars Reddmann und Felix Forstner absolvieren ein Studiensemester in Aachen oder Stuttgart, sie stehen bis zum Jahresende nicht mehr zur Verfügung. Florian Hornig ist noch im Krankenstand. Leutrim Osaj und Benedikt Brück haben nach schweren Verletzungen gerade mit leichtem Lauftraining begonnen. Zeiskams Gegner ASV Fußgönheim ist die Überraschungsmannschaft der Liga. Sie holte wie der TB Jahn zehn Punkte aus den jüngsten vier Partien, bei einem Sieg im Nachholspiel gegen Schlusslicht Ingelheim könnten die Schwarz-Weißen auf Rang drei vorrücken. Nach dem überraschenden Rücktritt von Dauertrainer Christian Schäfer während der vergangenen Saison übernahm A-Jugend-Coach Jan Kamuf. Der DFB-Trainer am Stützpunkt Heidelberg verjüngte die Mannschaft und hat damit Erfolg. Der 19-jährige Prince Jubin ist ein echter Knipser. Er wurde beim SV Waldhof Mannheim ausgebildet und beschäftigt ständig zwei gegnerische Abwehrspieler. Zeiskams Trainer Sahin Pita machte seiner Mannschaft wegen des späten Ausgleichstreffers beim 1:1 gegen den SV Rodenbach keine Vorwürfe. Er übte harsche Kritik an der Gelb-Roten Karte für Serkan Toker (55.) und der Schiedsrichteransetzung. Der Referee kommt aus Winnweiler in der Nähe von Rodenbach. „Alle strittigen Entscheidungen fielen bisher gegen uns aus“, meint Pita. Eine Alternative gegen die starke ASV-Offensive ist Max Weilbach. Pita sieht in ihm den „geborenen Innenverteidiger“ mit Zweikampfstärke, gutem Timing beim Kopfballspiel. Es fehlt noch ein wenig Routine. Weilbach stammt aus der eigenen Jugend und baut gerade sein Abitur an einem Gymnasium in Speyer. Pita kennt den 19-jährigen Weingartener seit Kindesbeinen: „Er kam auf die Welt in meinem ersten Jahr beim SV Weingarten. Im Alter von drei Jahren war er mit seinem Opa auf dem Sportplatz. Heute ist er ein sehr intelligenter junger Mann“, sagt Pita lachend über den passionierten Fifa-Playstation-Spieler. Jerome Mitchell gehört nicht mehr zum Kader. Er kam zu Saisonbeginn vom FSV Offenbach, beim 4:1-Sieg vor zwei Wochen in Ingelheim wurde er eingewechselt. „Er hat das offene Gespräch mit uns gesucht und sich korrekt verhalten. Er hat nicht mehr die notwendige Zeit für höherklassigen Amateurfußball, die Qualität dazu hat er“, bedauert Pita. Nach RHEINPFALZ-Informationen möchte Mitchell sich dem FV Queichheim in der B-Klasse West anschließen. Der FSV Offenbach reist zum mit vier brasilianischen Kräften bestückten Oberliga-Absteiger SC Idar-Oberstein. Das 4-4-2-System der Vorwoche, das den 7:3-Erfolg in Winnweiler einbrachte, könnte nun wieder vom System mit nur einer echten Spitze abgelöst werden. Coach Dietmar Bittner: „Idar ist richtig stark, da müssen wir vielleicht defensiver agieren. Ich werde die Nacht vor dem Spiel dazu nutzen, um mir Gedanken zu machen.“ Der zuletzt viermal erfolgreiche Sebastian Kauz kann mit einer Nominierung rechnen: „Das war wie Lewandowski. So etwas bleibt meist einmalig, aber mir reicht es, wenn er in Idar einmal trifft und wir gewinnen“, so Bittner. Eher nicht zum Einsatz kommen wird Außenverteidiger Rico Gaab. Der 19-jährige Bellheimer habe leichte Schnelligkeitsdefizite und könnte daher Probleme mit den starken Obersteinern bekommen, erklärt Bittner. Er hält viel von dem aus der A-Jugend aufgerückten Abiturienten des Germersheimer Wirtschaftsgymnasiums: „Er hat Übersicht, ist technisch für einen Verteidiger sehr stark – und natürlich besitzt auch er einen tollen Charakter.“ „Ich spüre sein Vertrauen, habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm und weiß, dass ich auch mal einen Fehler machen darf“, sagt Gaab, der auch auf der offensiven Außenbahn eine Option sein könnte, denn die hat er in seiner Jugendzeit beim FC Leimersheim, Phönix Bellheim und Phönix Schifferstadt schon beackert. Dass er in Idar wohl noch weiter nach außen auf die Bank rückt, ist für den Linksfuß kein Problem: „Dann muss ich mich eben im Training wieder anbieten. Ich bin noch kein Stammspieler.“ Der Fan des FC Bayern München beschreibt sich als ruhigen, ehrgeizigen Typen, der sich als Teamplayer versteht. Fehlen werden beim FSV noch Daniel Evrard und Alexander Wiemers. Sie befinden sich im Aufbautraining.

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