Lokalsport Südpfalz Grüner Haken hinter Hess

«KANDEL/ZEISKAM.» Die südpfälzischen Fußball-Verbandsligisten haben am Sonntag , 15 Uhr, Heimspiele gegen Titelanwärter: Der FC Bienwald Kandel trifft auf den Rangzweiten Hassia Bingen, der TB Jahn Zeiskam empfängt den Tabellendritten FC 09 Speyer.

Die Hassia verpasste zweimal die Chance, an die Tabellenspitze der Liga zurückzukehren. Dem 2:2 beim ASV Winnweiler folgte eine 1:2-Heimniederlage gegen den ASV Fußgönheim. Doch da fehlten Fabian Liesenfeld und Mukerreu Serdar und andere in der Offensivabteilung. Hassia-Coach Nelson Rodrigues hat nun alle Mann an Bord, er klingt zuversichtlich: „Wir werden ein anderes Auftreten zeigen und wollen hinten die Null halten.“ Die Vereinsführung hat von wirtschaftlicher Seite grünes Licht für die Oberliga erteilt. Kandels Coach Christian Burgstahler kritisierte Berichte nach dem Spiel in Hauenstein: „Das wurde der Leistung des Teams nicht gerecht. Vor der Pause waren wir feldüberlegen und in der Schlussphase haben wir uns in die Partie zurückgekämpft. Der Punktgewinn war letztlich verdient.“ Morgen steht im dasselbe Personal zur Verfügung. Das „Wagner-Duo“ und somit zwei Leistungsträger der Defensive fehlen weiterhin: David wurde der entzündete Nagel am großen Zeh entfernt, Yanik leidet weiter an einer Entzündung der Patellasehne. Somit stehen am Sonntag nur 13 Feldspieler zur Verfügung, Markus Haedrich aus der A-Jugend könnte noch zum Kader stoßen. Das Einspielen der neuformierten Viererkette war ein Trainingsschwerpunkt. Burgstahler gewinnt der dünnen Personaldecke auch positive Aspekte ab: „Die Jungs gehen professionell mit der Situation um und sind noch enger zusammengerückt.“ Sportdirektor Michael Pahle traut seiner Elf zumindest einen Teilerfolg zu. Die jüngsten drei Heimspiele gegen die Rheinhessen konnten gewonnen werden, das Hinspiel am 24. September gewann aber die Hassia mit 3:1. Der TB Jahn Zeiskam hat gegen den FC Speyer 09 noch etwas zu revidieren, im Hinspiel am 24. September gab es eine herbe 1:7-Klatsche. Die Gäste reisen mit breiter Brust an. TB-Spielleiter Manfred Weck war am Mittwoch Zeuge des 4:2-Sieges beim Tabellenführer Arminia Ludwigshafen. Er sagt: „Das Team hat keine Schwächen offenbart. Alle Spieler waren schnell vor und hinter dem Ball, es waren keine Lücken zwischen den Mannschaftsteilen.“ Speyers Coach Ralf Gimmy möchte das Wort „Aufstieg“ nicht in den Mund nehmen: „Wir haben ein Durchschnittsalter von 22,5 Jahren. Da sind Schwankungen vorprogrammiert. Für mich ist Alzey Geheimfavorit auf den Titelgewinn“, so Gimmy. Emilio Fioranelli und Steffen Burnikel, zwei Ex-Zeiskamer, kehren für 90 Minuten zurück. Der neue Aufgabenbereich Fioranellis ist klar definiert, er fungiert als Torwarttrainer und nimmt sonntags auf der Reservebank Platz. Stürmer Burnikel, der in der Vorsaison sieben Treffer für den Jahn erzielte, hat aktuell keinen Stammplatz. Gimmy begründet dies mit der großen Konkurrenz in der Offensive und den beruflichen Anforderungen des selbstständigen Winzermeisters. Zeiskams Coach Sahin Pita passte die Spielabsage beim Ludwigshafener SC nicht in den Kram. Neuer Termin ist der 25. April. Damit stehen im April sieben Pflichtspiele auf dem Programm. Hinter eine der letzten offenen Personalien kann er einen grünen Haken setzen: Der 36-jährige Torwart-Dimo Steffen Hess wird auch im kommenden Jahr das Jahn-Tor hüten. „Ja, ich mache weiter. Ich fühle mich körperlich fit, zudem habe ich es meinem kleinen Bruder im Falle einer Rückkehr versprochen“, nennt Hess Gründe. Der „kleine Bruder“ heißt Maurice Hafner und kehrt im Sommer vom Oberligisten FV Dudenhofen zurück, sie sind enge Freunde. Hess wohnt mit seiner Frau und der siebenjährigen Tochter seit vielen Jahren im Zwiebeldorf. Als kaufmännischer Angestellter ist er bei einem Nutzfahrzeugspezialisten in Karlsruhe beschäftigt. Seine Muskelverhärtung vom Spiel gegen Armina Ludwigshafen ist ausgeglichen. Der Gegner ist für Pita ein Titelanwärter: „Ralf Gimmy macht das geschickt und nimmt Druck von seiner Mannschaft. Es wird schwer. Aber die weiße Fahne lassen wir zu Hause, wir wollen zu Hause punkten.“

x