Lokalsport Südpfalz Fußballer: Jochen Leonhard geht mit SpVgg Rohrbach durch dick und dünn

Jochen Leonhard beim Training.
Jochen Leonhard beim Training.

In jeder Wechselperiode beginnt das Theater von vorne. Viele „Legionäre“ ziehen jedes Jahr weiter. Doch es gibt sie noch, die Spieler, die ununterbrochen ihrem Verein die Treue halten. Einer von ihnen: Jochen Leonhard, der 2012 bei der SpVgg Rohrbach den Tiefpunkt seiner Karriere erlebte.

Vereinsarchivar Rudi Vollmer weiß es genau: Seit dem 14. Juli 1999 ist Jochen Leonhard für die SpVgg Rohrbach spielberechtigt. Er hat 243 Pflichtspiele für den Verein bestritten, 198 in der ersten und 45 in der zweiten Mannschaft. Dabei hat er 48 Tore erzielt, jeweils 24. Seit mehreren Jahren gehört er zu den Leistungsträgern der „Ersten“, er ist einer der torgefährlichsten Linksverteidiger im Fußballkreis Südpfalz.

Leonhard wird im September 27 Jahre alt. Im Betonsteinwerk Kronimus im badischen Iffezheim hat er den Beruf des Verfahrensmechanikers erlernt. Dort arbeitet er immer noch im Früh- und Spätschichtbetrieb.

Mit 17 zu Trainer Wallenwein

Mit fünf Jahren begann er in der F-Jugend des Vereins. In seiner ersten Saison in der E-Jugend holte er seine erste Meisterschaft und den Kreispokalsieg. Sein erster Coach hieß Joachim Klor, dann folgte viele Jahre der langjährige Torhüter der SpVgg, Uwe Burkhard. In den älteren Jugendjahrgängen kam es zu Spielgemeinschaften mit dem FSV Steinweiler, dem FC Insheim und den Sportfreunden Germania Winden.

Die Jugendzeit hat eine besondere Note: Seine Mutter Andrea begleitete ihn und seinen Bruder Christian immer zu den Spielen. Dort hat sie den aktuellen Vereinspräsidenten Kay Lauer kennen und lieben gelernt. Vor drei Jahren heiratete das Paar.

Ab- und Aufstieg

Im Alter von 17 Jahren kam Leonhard zu den Aktiven unter Trainer Frank Wallenwein. 2011 verließen Hannes Herrmann und Markus Schneider, zwei Leistungsträger, die Schwarz-Weißen, darüber hinaus beendete Stammkeeper Uwe Burkhard seine Karriere. Am Saisonende folgte der bittere Abstieg in die C-Klasse. „Das war der absolute Tiefpunkt bis dahin in meiner Laufbahn“, sagt Leonhard. 2013 wurde die Mannschaft gleich wieder Tabellenzweiter, in der Aufstiegsrelegation der Vizemeister scheiterte sie jedoch am SV Scheibenhardt. Ein Jahr später gelang unter dem Trainerduo Stefan Dreisigacker/Rolf Herder als Vizemeister die Rückkehr in die B-Klasse. Der zweite Platz berechtigte mittlerweile zum direkten Aufstieg.

Nach Stefan Dreisigacker und Claudiu Iovanescu übernahm Michael Kiefer im Januar 2016 das Traineramt. Er blieb bis zum Juni 2020. Die Spielvereinigung ist als Tabellenführer in die A-Klasse Süd aufgestiegen. Der höfliche und eher zurückhaltende Leonhard sagt: „Mäc hat gleich einen sehr guten Zugang zu den Spielern gefunden. Er hat uns die Freude am Fußball wieder zurückgegeben. Zudem schaute er immer, was neben dem Platz passiert.“ So sieht Leonhard den Aufstieg als „Ergebnis einer eng zusammengewachsenen Truppe, die sich konstant und kontinuierlich verbessert hat“.

„Man müsste mich schon rausekeln“

Kiefer hat ihn zum Linksverteidiger umfunktioniert, zuvor hatte er auf allen Positionen außer im Tor agiert. Bis auf Zerrungen und Stauchungen ist Leonhard vom Verletzungspech verschont geblieben. Mit dem Verein hat er noch viel vor: „Mein Ziel ist der Klassenerhalt und dann eine dauerhafte Etablierung in der A-Klasse.“ Es gibt immer wieder Anfragen von anderen Vereinen, doch er will dem Verein treu bleiben. Er sagt: „Die Spielvereinigung ist mir ans Herz gewachsen. Man müsste mich schon rausekeln.“

Nach dem Spiel freut er sich auf ein kaltes Bier, am liebsten isst er Rumpsteaks. Rohrbachs langjähriges Vorstandsmitglied Markus Fuß sagt: „Jochen ist immer und überall da, wo man ihn braucht. Er ist sehr ruhig, und in der Defensive ist er eine Bank.“

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