Lokalsport Südpfalz Das Spiel ist aus

«GERMERSHEIM.» Am 1. September beginnt die Saison der Tischtennis- Oberliga Südwest der Frauen – ohne die Mannschaft des TTC Germersheim.

Sportlich endete die Saison 2017/2018 für sie mit dem besten Abschneiden in der langjährigen Vereinsgeschichte. Im Jahr 2003 war erstmals der Aufstieg in die Oberliga gelungen. Doch nun kam das sportliche Aus. Weder in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse noch in den unteren Ligen werden die Amazonen des TTC vertreten sein. Der stellvertretende Vorsitzende Jörg Arbogast spricht von einem immer mehr zu beobachtenden Trend, der jetzt auch seinen Verein erreicht hat: „Die Abwärtsbewegung hinsichtlich aktiver Spielerinnen geht weiter. Viele setzen einfach andere Prioritäten, als dies noch vor zehn oder 20 Jahren der Fall war. Das sieht man ja auch beim Nachwuchs. Es gibt kaum noch Mädchen, die Tischtennis spielen wollen, sieht man einmal von Ausnahmen, wie derzeit beim VfL Duttweiler ab, wo es ja prächtig läuft.“ Laut Spielleiter Carsten Hübner hatten die Damen gesagt, dass sie es in der nun beginnenden Saison nochmals in gleicher Besetzung versuchen wollen. Doch dann teilte Spitzenspielerin Anja Jakob rund zehn Tage vor Ende der Wechselfrist mit, dass sie nicht mehr jedes Wochenende spielen will. Das stürzte den Verein, der in der vergangenen Spielzeit praktisch immer nur dieselben vier Akteurinnen an die Tische brachte, in die Bredouille. Echte Ersatzmöglichkeiten gab es eigentlich nicht. Frühere Stammkräfte wie Anke Pfliegensdörfer, Astrid Auerbach, Anna Trapp oder Anna Kuntz haben den Schläger aus beruflichen oder privaten Gründen an den Nagel gehängt und stehen nicht mehr zur Verfügung. Man habe versucht, für Anja Jakob Ersatz zu finden und gehofft, weitere Spielerinnen zu rekrutieren, doch alle Mühe sei vergebens gewesen, so Jörg Arbogast. Da sich abzeichnete, dass man für die neue Saison keine Mannschaft mehr zusammen bekommen würde, suchten Anneli Heintz und Sabine Becker, die nach wie vor regelmäßig aktiv spielen wollen, eine neue Herausforderung. Diese fanden sie bei der TSG Zellertal, deren erste Mannschaft in der Oberliga aufschlägt. Sabine Becker wird dort im hinteren Paarkreuz zum Einsatz kommen, während Annelie Heintz in der zweiten Vertretung, die in der Bezirksliga spielt, die zweite Position einnimmt. Sie wird einige Einsätze in der Oberliga absolvieren. Trainieren wollen beide, wie Carsten Hübner sagt, weiterhin in Germersheim. Jessica Hanek, die sich speziell in der vergangenen Serie stark verbessert hat, hätte in Germersheim in einer Herrenmannschaft spielen können, was seit einem Jahr möglich ist. Da sie in Albersweiler wohnt und beim dortigen TTV ebenfalls in Herrenteams agieren kann, zog sie einen Wechsel vor. Im Damenteam des TTV nimmt sie künftig die Spitzenposition ein. Die TTV-Frauen sind übrigens der Profiteur des Rückzugs des TTC Germersheim. Sportlich aus der 2. Pfalzliga Ost abgestiegen, dürfen sie weiterhin in der zweithöchsten pfälzischen Spielklasse aufschlagen. In den vier Bezirksligen des Pfälzischen Tischtennis-Verbandes wurden für die neue Serie nur noch 21 Damen-Mannschaften gemeldet, davon fünf im Bezirk Vorderpfalz Süd.