Lokalsport Südpfalz Abschied mit dem Siegerlächeln

Christoph Morio (hinter der Bank stehend) bei seinem letzten Heimspiel als Offenbacher Trainer.
Christoph Morio (hinter der Bank stehend) bei seinem letzten Heimspiel als Offenbacher Trainer.

«OFFENBACH.» Im letzten Saisonheimspiel des Handball-Oberligisten TV Offenbach wurde Abschied genommen – aber auch der Name des künftigen Trainers genannt. Michael Übel heißt die überraschende Personalie. Co-Trainer bleibt wie bisher Thorsten Morio. Der sah gestern einen 24:21 (14:14)-Erfolg der Mannschaft gegen die SG Saulheim.

Übel war der Mannschaft am Donnerstag präsentiert worden. Das bestätigte der Sportliche Leiter des TVO, Marco Gensheimer, gestern in der Halbzeit. Bis zum Sommer war Übel noch in der Mannschaft aktiv, war als Spielmacher Teil der Aufstiegsmannschaft. Über Erfahrung als Trainer im Männerhandball verfügt er nicht. Christoph Morio wurde vor dem Spiel verabschiedet, auch wenn er in der kommende Woche noch einmal beim Gastspiel bei der TSG Friesenheim II auf der Bank Platz nehmen wird. Später sagte er: „Mir liegt viel an dem Verein, für den ich jahrelang gespielt habe und bei dem ich jetzt auch lange Trainer war. Wichtig war mir, dass wir das Spiel heute gewonnen haben, auch wenn es kein schönes Spiel war.“ Morios Zukunft als Trainer ist offen: „Wenn ein gutes Angebot kommt, dann wäre ich nicht abgeneigt. Aber vielleicht mache ich auch ein Jahr Pause und nutze die Zeit für meine Tochter.“ Mit Morio wurden die Torhüter Florian Pfaffmann (zur TSG Haßloch) und Ilan Eigenmann (Karriereende) mit guten Wünschen auf ihren weiteren Weg entlassen. Eigenmann präsentierte sich noch einmal in guter Form und zeigte starke Paraden, die es seiner Mannschaft ermöglichten, das Heimspiel trotz einiger personeller Ausfälle (Pfaffmann, Philipp Mohra, Sebastian Mohra, Marian Metz) erfolgreich zu gestalten. Den richtigen Moment, um sich noch einmal einen Extra-Applaus nach 19 Torhüterjahren abzuholen, verpasste Eigenmann. In der 56. Minute lenkte er einen Lupfer von Saulheims Moritz Schlesinger im Zurücklaufen beim Stand von 24:20 über das Tor, tütete den TVO-Erfolg ein und blieb im Kasten. „Im Spiel denke ich an so etwas nicht, da gebe ich alles bis zum Schlusspfiff“, erklärte Eigenmann. Der stellte auch heraus, warum der TVO als Sieger vom Feld ging: „Wir wollten dieses Spiel gewinnen, uns eventuell in der Tabelle auch noch einen Platz nach oben verbessern. Daher war dieser Sieg, goldene Ananas hin oder her, so wichtig wie jeder andere.“ Das sah auf der Gegenseite offenbar nur Trainer Rainer Sommer so. Nach dem herzlosen Auftritt seiner Mannschaft zeigte er sich „sehr enttäuscht: Das war eine desolate Vorstellung von uns, auch wenn wir seit Wochen auf dem Zahnfleisch gehen. Wir wollten noch Sechster werden.“ Das Spiel, dem man von Beginn an anmerkte, dass es tabellarisch um kaum etwas ging, bekam der TVO über seine insgesamt willensstärkere Abwehr nach etwa zehn Minuten in den Griff. Vor allem über den Kreis, wo Fabian Graap ein gutes Spiel machte, kam der TVO im ersten Durchgang zum Erfolg. Als Saulheim den Torwart gewechselt hatte, verzweifelten aber vor allem die Rückraumschützen ein ums andere Mal am starken Marvin Martin. In der zweiten Hälfte agierte der TVO ballsicherer und kam so trotz vieler Fehlwürfe noch zum Erfolg, allerdings kaum noch über den Kreis. Weil Saulheim es mit schwachen Abschlüssen noch mehr auf die Spitze trieb und zudem mehr Ballverluste hatte, konnte TVO-Coach Morio am Ende mit einem Siegerlächeln die Halle verlassen. So spielten sie TV Offenbach: Eigenmann - Daum (5), Pfalzer, Steuer (5) - Gläßgen (3), Kunz (3/1) - Graap (5); Busch - Albert (3) - Spielfilm: 1:3 (3.), 8:5 (13.), 11:11 (24.), 14:14 (Halbzeit), 20:17 (46.), 24:21 (Ende) - Siebenmeter: 3/1:3/2 - Zeitstrafen: 3:4 - Beste Spieler: Eigenmann, Graap, Pfalzer - Martin - Zuschauer: 170 - Schiedsrichter: Lehmer/Stitz (HSG Bad Ems - Bannberscheid/HSV Rhein-Nette)

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