Hauenstein Warum im „Schulrech“ die letzten 20 Meter Straße nicht ausgebaut werden

In Hauenstein soll die Straße im „Schulrech“ im Baugebiet Sonnenhang ausgebaut werden.
In Hauenstein soll die Straße im »Schulrech« im Baugebiet Sonnenhang ausgebaut werden.

20 Meter Straße im „Schulrech“ sorgten für eine stundenlange Diskussion am Donnerstagabend im Hauensteiner Gemeinderat. Die Verwaltung hatte die Planung für den Ausbau von 210 Metern der Straße vorgestellt, will aber 20 Meter aussparen, da der Hang dort instabil ist.

Planer Tobias Thiele vom gleichnamigen Ingenieurbüro präsentierte eine klassische Ausbauplanung mit gepflasterten Gehwegen und asphaltierter Straße ohne einen einzigen Baum. Die Straße „Schulrech“ habe eine Querneigung und in einem Teilbereich sei die Sicherung des Hangs nötig. In dem Bereich sei zudem einiges an Müll gefunden worden. Dort werde auch die Einmündung zur Mozartstraße zurückgebaut, erläuterte Thiele im Rat. In einem Teilbereich werden zudem 15 Zentimeter hohe Bordsteine nötig, da dort mit Starkregen aus der Straße „Am Mühlbistl“ zu rechnen sei. Thiele kalkuliert mit einer Bauzeit von sechs Monaten.

Moniert wurde von Patrick Stöbener (Wählergruppe Schöffel) die Fahrbahnbreite von 5,50 Metern. Das sei zu wenig, da in der Zukunft Autos noch breiter würden und viele dann nicht mehr aneinander vorbei kämen. Hier müsse vom Bürgersteig Raum weggenommen werden, so Stöbener. Planer Thiele hält die 5,50 Meter jedoch für absolut ausreichend, selbst für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, sofern die Autofahrer sich an die Parkvorschriften hielten.

Zu nah an der Queich

Richtige Kritik an der Planung entzündete sich am Bauende in Richtung Landauer Straße. Hier will die Gemeinde den Ausbau nicht komplett bis zur Landauer Straße fortsetzen, sondern 20 Meter übrig lassen. Der dortige Hang sei noch steiler und müsse auf jeden Fall befestigt werden, wenn der Ausbau angegangen werde, erläuterte Bürgermeister Michael Zimmermann (CDU).

Mit der Hangbefestigung komme man an der Stelle jedoch der Queich sehr nahe, was eine wasserrechtliche Genehmigung erfordere und für die lasse sich die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in der Regel sehr viel Zeit. „Die Zeit haben wir nicht. Wenn wir zwei Jahre warten, wird es noch mal teurer“, begründete Zimmermann den Verzicht auf die letzten 20 Meter.

Kölsch: Hangsicherung unnötig

Die Hangsicherung werde mit Spundwänden und Geländer zudem sehr aufwändig, gab Planer Thiele zu bedenken. Einen Ausbau ohne Hangsicherung will Thiele nicht verantworten. Kein Planer werde hier die Verantwortung übernehmen, wenn die Standsicherheit nicht nachweisbar sei, so Thiele, der befürchtet, dass der Hang beim Ausbau ins Rutschen kommen könnte. Ohne Ausbau könne er aber noch lange halten, selbst wenn an einer Stelle schon Schäden erkennbar seien.

„Hier wird mit Ängsten gespielt“, monierte Beigeordneter Thomas Kölsch (Grüne), der die Hangsicherung für unnötig erachtet. Der Hang sei seit Jahrzehnten an der Stelle sicher. Die Errichtung einer 20 Meter langen Spundwand stehe an der Stelle in keinem Verhältnis zum Nutzen und dürfte allein mehr als 100.000 Euro kosten. „Das geht auch billiger mit Findlingen und Gabionen“, findet Manfred Seibel (Grüne), der den Ausbau in einem Stück forderte.

Gegen die Stimmen zweier Grüne-Ratsmitglieder wurde die Planung ohne den 20 Meter langen Rest bei einer Enthaltung angenommen.

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