Südwestpfalz Warum der Nabu Wintervögel zählt

Das hübsche Rotkehlchen, ein Meistersänger, liebt naturnahe Gärten.
Das hübsche Rotkehlchen, ein Meistersänger, liebt naturnahe Gärten.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ruft alle Naturfreunde wieder auf, sich an der Winterzählung der heimischen Singvögel zu beteiligen. Vom 5. bis 7. Januar sollen die Vogelbeobachter eine Stunde lang alle Vögel im Garten, am Futterhaus, der Terrasse oder einem sonstigen geeigneten Platz zählen.

Bei der Zählung der Wintervögel sollte von jeder Vogelart immer nur die höchste Anzahl der Vögel gezählt werden, die sich innerhalb der Stunde gleichzeitig am Zählort aufgehalten haben. Dies würde eine Doppelzählung von weggeflogenen und wieder eingetroffenen Vögeln vermeiden. Im Internet bietet der Nabu eine Zählhilfe mit farblichen Abbildungen der häufig vorkommenden Vögel an. Dies sei eine wesentliche Erleichterung zur Erfassung. Der Zählbogen ist zum Ausdrucken.

Mit dieser größten wissenschaftlichen Zählaktion ist der Nabu nicht auf exakte Bestandszahlen der Vogelwelt aus, sondern er will Veränderungen und Trends bei den Vogelarten zu den Vorjahren erkennen und sie regional und deutschlandweit unter anderem für Schutzmaßnahmen auswerten. Bei der Zählung hofft man auch, dass nordische Wintergäste gezählt werden können. Vogelkenner des Nabu im Zweibrücker Land erwarten hier nur wenige Besonderheiten, denn der bisher so milde Winter hat nicht zu einer wirklich wahrnehmbaren Wanderbewegung der Vögel aus Skandinavien, dem Baltikum und dem Küstenbereich im hohen Norden geführt. Dies ergibt sich aus den bisherigen Beobachtungen an den Futterplätzen.

Rotkehlchen: Schreihals mit über 100 Dezibel

Einen Vogel, den man häufiger beobachten kann, ist das Rotkehlchen. Es taucht in jedem naturnahen Garten auf, denn eine solche Umgebung schenkt ihm Lebensfreude. Wo es Hecken, Sträucher und einen kleinen Baumbestand gibt, da fühlt sich das muntere Vögelchen wohl. Solche kleinen Biotope bieten einen natürlichen Schutz und gute Verstecke vor Feinden. Außerdem findet dieser Meistersänger hier auch noch passende Nahrung. Auch die Dornenhecken, und die Feldraine mit natürlichem Heckenbewuchs mag der kleine Schreihals. Er erreicht nicht selten einen Schallpegel von 100 Dezibel. Dies entspricht den einst vertrauten Klopfgeräuschen in einer alten Schmiede oder dem Knattern eines LKW-Motors.

Schon eine Stunde vor Sonnenaufgang und noch lange nach Sonnenuntergang ist der filigrane Sänger mit orangeroter Brust zu hören. Dies dürfte auch der Grund für seine großen dunklen Augen sein. Mit der Nachtigall zusammen gehört das Rotkehlchen zur Gruppe der Erdsänger. Auch als sogenannter Spötter, der den Gesang anderer Vögel, beispielsweise von Buchfinken, phasenweise imitieren kann, ist der Unruhequirl bekannt. Gerne kommt er in dieser Jahreszeit an den Winterfutterplatz im Hausgarten oder der Terrasse. Bevorzugt nimmt er das Weichfutter am Boden auf.

Vogelzählung

Bevorzugt werden Online-Meldungen von den Beobachtungen, da dadurch die Daten schnell und kostengünstig erfasst und ausgewertet werden können. Wer seine Ergebnisse auf diesem Weg meldet, nimmt gleichzeitig noch an einer Sonderverlosung teil. Zählungsergebnisse werden auch auf dem Postweg bis zum 15. Januar angenommen. Auch eine kostenlose telefonische Abgabe der Erfassung ist unter der Rufnummer 08001157115 möglich. Über die Postleitzahl werden die eingehenden Meldungen den jeweiligen Bundesländern, Kreise und Städte zugeordnet.
www.stundederwintervoegel.de, www.NABU.de/Onlinemeldung oder App „NABU Vogelwelt“.

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