Hauenstein/Eppenbrunn Vor 40 Jahren: Als Hauenstein und Eppenbrunn Luftkurorte wurden

Buntes Leben auf dem Paddelweiher bei Hauenstein.
Buntes Leben auf dem Paddelweiher bei Hauenstein.

Vier Jahrzehnte sind vergangen, seit Hauenstein und Eppenbrunn die Anerkennung als Luftkurorte erhielten – ein Meilenstein, durch den die gesamte Region einen wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung erlebte.

„Sind das schon wieder 40 Jahre her?“, fragt sich Walter Meyer (82), einer der Hauptinitiatoren des historischen Zukunftsprojektes „Luftkurort“, ganz überrascht. Der damalige Erste Beigeordnete und Pionier des Fremdenverkehrs hatte zusammen mit Ortsbürgermeister Hugo Leidner (88), der von 1974 bid 1986 im Amt war, bereits Jahre zuvor das große Ziel ausgerufen: „Hauenstein muss Luftkurort werden.“ Er hat in der Tat in seiner ihm eigenen Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit im Jahr 1984 dieses Ziel erreicht.

„Ein großer und stolzer Tag für unsere Gemeinde und ein äußerst wertvoller und unersetzlicher Mosaikstein in der Entwicklung unserer Heimatgemeinde“, erinnert sich Altbürgermeister Leidner an diese frohe Botschaft aus Mainz. Walter Meyer, Leidners Erster Beigeordneter, dessen Geschäftsbereich auch den Fremdenverkehr umfasste, habe mit konsequenter und kontinuierlicher Arbeit jahrelang an dem Ziel gearbeitet, das auch heute noch außerordentlich hoch einzuschätzende Prädikat „Luftkurort“ zu erringen. Er sei in dieser Sache „ein unermüdlicher Antreiber“ gewesen. Der damalige Orts-Chef weiß heute noch von der Gemeinderatssitzung zu berichten, als er die Nachricht aus Mainz verkünden durfte: „Die Ratsmitglieder aller Fraktionen nahmen die Ernennung mit langanhaltendem Beifall auf.“ Walter Meyer äußerte sich dieser Tage zur RHEINPFALZ: „Die Erreichung des Prädikats ,Luftkurort’ war mein wichtigstes Ziel in meiner langen kommunalen Tätigkeit.

Heute, nach 40 Jahren, sind sich alle noch lebenden Protagonisten dieser Zeit einig: Die Marke „Luftkurort Hauenstein“ hat wie keine andere fremdenverkehrliche Stellschraube die Entwicklung Hauensteins aus der schwierigen Phase des Schuhkrise-Strukturwandels auf dem Weg zur heutigen Vielfalt der Wasgau-Ortschaft beeinflusst. Nach der Stadt Dahn, die schon länger Kurstadt war, erwuchs mit Hauenstein an der günstig gelegenen Nahtstelle zwischen Südwest- und Südpfalz ein weiterer Leuchtturm im Fremdenverkehr der Felsen- und Wanderregion im Wasgau.

Auch Eppenbrunn bekommt die begehrte Auszeichnung

Übrigens: Auch im Südwesten des Landkreises wurde ebenfalls vor genau 40 Jahren die Gemeinde Eppenbrunn mit dem Prädikat „Luftkurort“ ausgezeichnet. In Eppenbrunn war es damals Willi Würtz, der als langjähriger Bürgermeister den Fremdenverkehr in dieser Ecke des Landkreises schon sehr früh unterstützte, und mit den Hauensteiner Kollegen das große Ziel konsequent von der Idee bis zur Umsetzung verfolgte. Maßgeblich setzte sich auch Landrat Hans-Jörg Duppré für die Bemühungen ein, zumal der Fremdenverkehr im Landkreis damals als zweite Wirtschaftskraft Fahrt aufnahm.

1984 berichtete DIE RHEINPFALZ über die Auszeichnung. Damals hieß es unter anderem: „Für Hauenstein wird die Ernennung zum Luftkurort zu einem ganz besonderen Ereignis, zumal die 5000-Seelen-Gemeinde erst vor etwas mehr als zehn Jahren die ersten Gehversuche im Fremdenverkehr gemacht hat.“ Die Übergabe der Ernennungsurkunde durch den Staatssekretär Christoph Stollenwerk gestaltete sich, wie der RHEINPFALZ-Artikel weiter ausführt, zu einem Festakt in der Kreisverwaltung Pirmasens vor zahlreich geladenen Festgästen. Der Eppenbrunner Bürgermeister Willi Würtz hielt bei diesem Festakt für beide neuen und stolzen Luftkurorte „sichtlich bewegt und dankbar die Laudatio“.

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