Kreis Südwestpfalz Thomas Peifer liegt deutlich vor Martin

THALEISCHWEILER-FRÖSCHEN/ WALLHALBEN. Thomas Peifer, Verbandsbürgermeister von Thaleischweiler-Fröschen und damit Amtsinhaber in der größeren der beiden Verbandsgemeinden, geht als Favorit in die Bürgermeisterwahl am 25. Mai. Das unterstreicht auch das Ergebnis unserer repräsentativen Meinungsumfrage: Danach wollen 42 Prozent Peifer ihre Stimme geben. Sein Wallhalber Amtskollege Berthold Martin würde mit 30 Prozent in die Stichwahl einziehen. Zur Stichwahl würde es kommen, weil keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit holt – also über 50 Prozent. Dann treffen die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen erneut aufeinander. Aus dem Rennen wären der SPD-Kandidat Heino Schuck, Bürgermeister von Rieschweiler-Mühlbach, mit 16 Prozent und der unabhängige Bewerber Markus Lelle aus Reifenberg mit elf Prozent. In diesen Zahlen sind die Wahlberechtigten erfasst, die zur Wahl gehen würden und sich bereits für einen der Kandidaten entscheiden haben. Das waren zweieinhalb Wochen vor der Wahl gut 300 der 500 Befragten, also gut 60 Prozent. Immer zu beachten ist, dass es sich hierbei um ein Stimmungsbild Anfang Mai handelt. Befragt wurden die Wahlberechtigten am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche. Das war, bevor die morgen bei einer Podiumsdiskussion der das kann noch zu Verschiebungen führen. Die Kandidaten führen zudem ihren eigenen Wahlkampf. Dennoch zeigt die Umfrage, dass die Mehrheit der Wähler ihren Amtsinhabern das Vertrauen schenkt. In ihren eigenen Verbandsgemeinden würden sie sogar trotz dreier Gegenkandidaten im ersten Wahlgang gewählt: Thomas Peifer führt in Thaleischweiler-Fröschen mit 55 Prozent der Stimmen, Berthold Martin in Wallhalben gar mit 60 Prozent. Trotz der höheren Prozentzahl liegt Peifer insgesamt vorne: In der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen gibt es 9000 Wahlberechtigte, anderthalbmal so viele wie die knapp 6000 in Wallhalben. Das wurde bei der Umfrage berücksichtigt. Die 55 Prozent für Peifer in Thaleischweiler-Fröschen sind demnach in absoluten Zahlen mehr Stimmen als die 60 Prozent für Martin in Wallhalben. Zwei weitere Dinge sprechen dafür, dass Peifer als Favorit in eine Stichwahl gegen Martin ginge: In Thaleischweiler-Fröschen holt Heino Schuck ein Viertel der Stimmen. Die würden frei, wenn er aus dem Rennen ist, und nach den bisherigen Ergebnissen würden sie wohl mehrheitlich an Peifer gehen, weil die einzelnen Verbandsgemeinden dazu tendieren, ihren Bürgermeister zu bevorzugen. Der zweite Punkt: Martin schneidet in Thaleischweiler-Fröschen sehr schlecht ab! Dort bekommt er nur acht Prozent der Stimmen und landet auf dem letzten Platz – mit acht Prozent noch hinter dem insgesamt Letztplatzierten Markus Lelle, der aus Reifenberg stammt und in seiner Verbandsgemeinde zwölf Prozent erreicht. Thomas Peifer hingegen landet in Wallhalben auf dem zweiten Platz. Dort wird Heino Schuck Vierter und damit Letzter – mit nur fünf Prozent der Stimmen. Dadurch entsteht das auf den ersten Blick etwas seltsam anmutende Bild, dass Markus Lelle zwar insgesamt gesehen Letzter wird, aber in den beiden Verbandsgemeinden alleine betrachtet jeweils Dritter. Das wäre immerhin ein Achtungserfolg für den unabhängigen Kandidaten. Chancen auf den Sieg – die er sich durchaus ausrechnet – hat er nach dem Umfrage-Ergebnis allerdings nicht. Thomas Peifer geht zwar mit einem Vorsprung in die Stichwahl, siegesgewiss kann er allerdings noch nicht sein: Berthold Martin zog im November 2003 auch als Zweitplatzierter in die Stichwahl und gewann. Er setzte sich mit 52,4 Prozent der Stimmen gegen CDU-Amtsinhaber Ulrich Metzger (47,6 Prozent) durch. Die Wahlbeteiligung lag damals bei fast 70 Prozent und damit höher als beim ersten Wahlgang zwei Wochen zuvor (62,3 Prozent). Metzger hatte im ersten Wahlgang noch mit 45,1 Prozent vorne gelegen. Martin hatte 38,7 Prozent erreicht. Der SPD-Kandidat Ekkehard Poersch war mit 16,3 Prozent ausgeschieden. Damals stand die Wahl aber unter anderen Vorzeichen. Poersch hatte direkt nach dem ersten Wahlgang eine deutliche Wahlempfehlung für Martin ausgesprochen, und beide Kandidaten kamen aus demselben Ort. Eine genauere Betrachtung der Umfrageergebnisse zeigt: Heino Schuck kommt bei Männern deutlich besser an als bei Frauen. Zwei Drittel seiner Wähler sind Männer. Bei Peifer und Martin sind es etwas mehr Frauen, bei Markus Lelle ist es ausgeglichen. Unter den jungen Wählern, bis 30 Jahre, liegen Peifer mit fast der Hälfte der Stimmen und Martin mit fast einem Drittel deutlich vorne. Nur jeder Zehnte der Jungen würde Lelle oder Schuck wählen. Die holen ihre Stimmen vor allem bei den Wählern mittleren Alters. Martin schneidet am besten bei den Über-60-Jährigen ab. Betrachtet man genauer, wer welche Partei in den Verbandsgemeinderat wählen würde, so zeigt sich: FWG-Kandidat Martin punktet nicht nur bei den FWG-Wählern, sondern auch bei den FDP-Anhängern und den Wählern der Bürgerinitiative (BI) für den Erhalt der Verbandsgemeinde Wallhalben. Außerdem zeigt sich hier ein Problem von SPD-Kandidat Heino Schuck: Er schafft es am wenigsten, das eigene Lager hinter sich zu bringen. Nur 56 Prozent der SPD-Wähler würden sich auch für den SPD-Kandidaten entscheiden. Bei CDU, FWG und der Wählergruppe (WG) Lelle sind es dagegen 70 bis 80 Prozent.

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