Pirmasens-Land/Trulben Strom selbst erzeugen: Großes Interesse an Balkonkraftwerken in Pirmasens-Land

Stefan Paul (hinten links) und Manfred Seibel (vorne links) informierten vor mehr als 100 Interessierten über Balkonkraftwerke.
Stefan Paul (hinten links) und Manfred Seibel (vorne links) informierten vor mehr als 100 Interessierten über Balkonkraftwerke.

Das Interesse am Thema Stromerzeugung zur Eigennutzung ist in der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land offenbar groß. Zu einer Informationsveranstaltung kamen am Montag mehr als 100 Interessierte nach Trulben. Und es gibt einen zweiten Termin.

In einer zweistündigen Veranstaltung informierten der Kreisbeigeordnete Manfred Seibel (Hauenstein) und Stefan Paul, Vorstand der Bürger-Energie-Genossenschaft Südwestpfalz/Saarpfalz (BEG) über Balkonkraftwerke. Die BEG arbeitet mit der Gemeinde Trulben beim Bau einer Freiflächenphotovoltaikanlage zusammen, die Gemeinde hatte dafür die Trualb Energie als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet. Verbandsbürgermeister Klaus Weber hatte zuvor Balkonkraftwerke als Möglichkeit bezeichnet, um auf einfache und effiziente Art und Weise einen Teil seines Strombedarfs selbst decken zu können. Damit spare man Geld, decke die Grundlasten eines Haushaltes ab und leiste einen aktiven Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz.

Paul und Seibel bezeichneten ein Balkonkraftwerk als „elektrisches Haushaltsgerät“, das Strom erzeugt, statt ihn zu verbrauchen. Richtigerweise sei es eine „Steckersolaranlage“. Die derzeitige Leistungsgrenze von 600 Watt pro Jahr steige in diesem Jahr auf 800 Watt, was grob gesehen zu einer jährlichen Ersparnis von 100 Euro an Stromkosten führe. Richtig spannend seien Balkonkraftwerke in den Monaten April bis September. Sie würden vornehmlich in südlicher Richtung installiert, funktionierten aber auch in östlicher und westlicher Ausrichtung. Dabei kämen als Standorte nicht nur Balkone, sondern auch Gärten, Terrassen, Dachflächen, Vordächer, Garagendächer, Zäune und Außenwandflächen in Betracht. In einigen Jahren würde sich ihre Anschaffung amortisieren.

Sammelbestellung wird geprüft

In einer fast einstündigen Diskussion ging es unter anderem um die Anschaffungskosten und die Möglichkeiten von Sammelbestellungen. Zwar biete eine Firma nahe Birkenfeld eine Balkonsolaranlage für 417 Euro an. Für gute Qualität mit Zertifikation müssten jedoch etwa 600 bis 700 Euro ausgegeben werden. Eine Anschaffung über eine Sammelbestellung wie in der Ortsgemeinde Hauenstein könne nicht über die Verbandsgemeinde Pirmasens-Land getätigt werden, die laut Bürgermeister Weber wirtschaftlich nicht tätig werden darf. In Hauenstein sei die Sammelbestellung mit Rabattierung über das dortige Elektrizitätswerk erfolgt. Trulbens Ortsbürgermeister Harald Hatzfeld schlug die Trulber Energieanstalt als möglichen Sammelbesteller vor. Das soll jetzt rechtlich abgeklärt werden.

Info

Am Mittwoch, 13. März, 19 Uhr, wird die Veranstaltung in der Lemberger Freizeithalle wiederholt. Danach werden die Interessenten an einem Balkonkraftwerk über die weiteren Schritte über das Amtsblatt der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land informiert.

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