Hauenstein Sonnenstrom für die Freibadwärmepumpe

Im Wasgaufreibad soll die Wärmepumpe, die das Wasser erwärmt, überwiegend mit Strom von Photovoltaikanlagen betrieben werden.
Im Wasgaufreibad soll die Wärmepumpe, die das Wasser erwärmt, überwiegend mit Strom von Photovoltaikanlagen betrieben werden.

Die energetische Sanierung des Warmfreibads wird 665.000 Euro kosten. Rund 20.000 Euro lassen sich damit pro Jahr gegenüber einer reinen Gasheizung sparen. Allerdings verliert die Gemeinde dadurch womöglich einen anderen Vorteil.

Das Hauensteiner Wasgaufreibad hat gerade erst geschlossen, da laufen die Vorbereitungen, um im nächsten Jahr mit einem Großteil erneuerbarer Energie neu an den Start zu gehen. Das Saarbrücker Büro Famis hat die Planung für ein Sonnenkraftwerk vorgestellt, mit dem das Freibad künftig fast komplett über Photovoltaik und eine Wärmepumpe beheizt werden soll. Auf den Gebäuden des Freibads werden Photovoltaikmodule mit einer Leistung von 63 Kilowattpeak installiert, die 58.000 Kilowattstunden Strom im Jahr liefern sollen. Damit könne der Verbrauch der 240 Kilowatt starken Wärmepumpe zu 80 Prozent gedeckt werden, versprach Planer Sven Peter von Famis.

Die Wärmepumpe passt in einen neun Meter langen Container mit 5000 Liter Pufferspeicher, der am Betriebstor seinen Platz finden könnte. Ganz auf Gas für die Beheizung werde das Freibad mit der Wärmepumpe nicht verzichten können, räumte Peter ein. Für die Aufheizphase im Frühjahr sei eine Gastherme nötig. Die Wärmepumpe schaffe es nicht, das Wasser im kühlen Frühjahr auf die gewünschte Temperatur zu bringen.

Seibel regt Gasverzicht an

Beigeordneter Stefan Kölsch (Grüne) forderte die Prüfung einer Wasserabdeckung, die hier im Frühjahr erhebliche Wärmeverluste vermeiden könnte. Für ein 50-Meter-Becken wie in Hauenstein sei der Aufwand jedoch zu groß, gab Peter zu bedenken. Komplett auf Gas verzichten will Ratsmitglied Manfred Seibel (Grüne). Mit den steigenden Kohlendioxidpreisen werde Gas schnell unwirtschaftlich und sollte spätestens 2040 sowieso nicht mehr zur Anwendung kommen. Seibel favorisiert eine Pelletheizung als Ergänzung zur Wärmepumpe. Dann könnte auch eine Förderung von 55 Prozent möglich werden.

Famis-Planer Peter stellte eine Förderung von 35 Prozent in Aussicht, die jedoch ein Warten bis zum 1. Januar mit der Auftragsvergabe nötig mache, da dann erst das neue Gesetz gelte. Ansonsten gebe es nur eine Förderung von 25 Prozent. Für den Betrieb mit Wärmepumpe und Anheizen per Gas rechnet Famis mit jährlichen Kosten von 90.000 Euro für die Beheizung. Bei einer reinen Gasheizung kommen die Planer auf Kosten von 110.000 Euro.

Keine steuerliche Verrechnung mehr?

Unklar ist weiterhin, was das Finanzamt zu der neuen Heizung sagen wird. Bisher können Verluste aus dem Freibadbetrieb mit Gewinnen aus dem E-Werk steuerlich verrechnet werden, was dem gemeindeeigenen E-Werk eine Steuerersparnis von 60.000 Euro bringe, wie Beigeordneter Markus Pohl betonte. Bisher erkennt das Finanzamt nur den Betrieb mit einem Blockheizkraftwerk als steuerlich förderfähig an. Was Bürgermeister Michael Zimmermann jedoch für Unfug hält. „Das Finanzamt kann sich nicht der technischen Entwicklung verschließen. Das wäre ja absurd“, so der Ortschef. Erst wenn die Planung ganz konkret fertig ist, könne die Gemeinde beim Finanzamt eine Prüfung beantragen, ob der Querverbund weiter gelten kann, erläuterte Zimmermann, der befürchtet, dass bis zur nächsten Saison im Mai 2024 die Sanierung nicht fertig werden könnte, da die Prüfung durch das Finanzamt sehr lange dauern könne. Laut Planer Peter habe die gewünschte Wärmepumpe eine Lieferzeit von 16 Wochen.

Im Werksausschuss soll das Projekt weiter besprochen werden.

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