Contwig Schimmelkita: An der Baustelle geht es weiter

Kurzerhand wurde aus dem Rathaus die Kita.
Kurzerhand wurde aus dem Rathaus die Kita.

Die Baustelle in der Contwiger Schimmel-Kita Maßweilerstraße ist diese Woche wieder gestartet. Wer für den Schimmel während der Bauphase verantwortlich ist, ist noch nicht geklärt.

Contwigs Bürgermeisterin Nadine Brinette ist erleichtert, dass die Bauarbeiten an der Kita in der Maßweilerstraße wieder begonnen haben. Allerdings geht es auf der Baustelle zunächst rückwärts statt vorwärts: Die bisherige Dachkonstruktion muss zurückgebaut werden, die Decke raus. Dann wird ein neues Dach aufgesetzt und regulär am Kindergarten weitergebaut. Weiter ist geplant, dass im August die Arbeiten im Außenbereich starten. „Ich hoffe mal, dass bis dahin ein neues Dach drauf ist“, sagt Brinette.

Die Kita-Baustelle in Maßweilerstraße ist alles andere als geplant abgelaufen. Noch während der Bauphase schimmelte es im Baukörper – das war noch zu Zeiten Brinettes Amtsvorgängers Karlheinz Bärmann. Die Folge war ein Baustopp. Allerdings waren bereits Kinder damals für den nagelneuen Kindergarten angemeldet, hatten einen Platz zugesichert bekommen. Kurzerhand wurde dann das Rathaus in der Dorfmitte zum Kindergarten umfunktioniert. Die bestellten Möbel wurden darin aufgebaut, aus dem Verwaltungsgebäude wurde ein Kindergarten. Allerdings war es nicht damit getan, bunte Möbel im Rathaus aufzustellen und hier und da die Wände zu streichen. Ein zweiter Fluchtweg musste her, ebenso musste die Treppe kindersicher gemacht werden. Beides war kein Schnäppchen. Und auch die Bücherei musste ihre Zimmer räumen.

Brinette hofft, dass die 2024 fertig ist

Brinette hofft, mit dem nun neu gestarteten Kindergarten-Bau das Kapitel demnächst abzuschließen. Einen Zeitplan, bis wann die Kita in Betrieb geht, gebe es zwar noch nicht, Brinette hofft aber, dass zum Kindergartenjahr 2024/2025 das Gebäude betriebsfertig ist. „Das ist kein schönes Erbstück für mich gewesen“, findet die Bürgermeisterin.

Wer genau am Schimmel-Disaster schuld ist, ist noch nicht geklärt. „Uns liegt ein Gutachten wegen des Schimmels vor. Darin werden auch mehrere Parteien benannt“, sagt Brinette. Wer als möglicher „Schuldiger“ infrage kommt, sagt die Bürgermeisterin nicht. Die Ortsgemeinde steht aber nicht als möglicher Schuldiger im Gutachten drin, lässt Brinette durchblicken. Die Schimmel-Schuldfrage soll nun in Angriff genommen werden, kündigt die Bürgermeisterin an. „Für mich stand jetzt erstmal im Fokus, den Bau fertigzustellen“. Vor Gericht soll dann geklärt werden, wer für die Mehrkosten aufkommen muss. Wie hoch die Mehrkosten ausfallen, kann Brinette derzeit nicht abschätzen. Allerdings fallen die Mehrkosten nicht gerade gering aus: Das Rathaus musste umgebaut werden, der Kindergarten wird viel später fertig, es ist wesentlich mehr Arbeit angefallen und Bauen ist derzeit viel teurer als noch vor wenigen Jahren.

x