Kreis Südwestpfalz Martinshöher Geschichte auf Schildern

In Martinshöhe sollen bald Informationstafeln auf historische Gebäude und Denkmäler hinweisen. Zu diesem Plan des örtlichen Kulturvereins gab der Gemeinderat in seiner Sitzung am Freitag sein Einverständnis.

Die Kosten für die Beschilderung trägt der Kultur- und Heimatverein (wir berichteten am Freitag). Auf den Tafeln soll die Geschichte des jeweiligen Denkmals berichtet werden, zusammen mit dem Baujahr und dem Erbauer, soweit bekannt. Bürgermeisterin Barbara Schommer, die gleichzeitig Vorsitzende des Kulturvereins ist, schlug außerdem einen QR-Code auf den Tafeln vor, der zu weiterführenden Informationen im Internet führt. Der Verein will die Beschilderung auch einigen Privatleuten vorschlagen, die historisch wertvolle Gebäude besitzen. Auch die Pfarrgemeinde soll einbezogen werden, etwa durch eine Beschilderung der Kirche. Verbandsbürgermeister Erik Emich sprach von einem ähnlichen Konzept, das die Verbandsgemeinde (VG) gerade prüfe. Man wolle nicht nur auf Denkmäler, sondern etwa auch auf Gewerbegebiete hinweisen. Emich bat darum, dass Martinshöhe das Design seiner Tafeln mit der VG abstimmt. Wenn die VG entscheide, dass Schilder, die auf Denkmäler hinweisen, braun sein müssen, solle auch Martinshöhe diese Farbregelung übernehmen. Gerade dieses Beispiel sorgte für Spott im Gemeinderat. Langweilig schienen die Ratsmitglieder die Farbe braun zu finden. Das sei nur ein Beispiel, er habe dabei an die Hinweisschilder an den Autobahnen gedacht, versuchte Emich zu beschwichtigen. Heftige Diskussionen löste die Frage aus, ob Martinshöhe die Verantwortung für die Wirtschaftswege an die VG abgeben soll. Hartwig Schneider war der Meinung, dass die Ortsgemeinde sowieso nur wenige Dinge selbst entscheiden könne, man solle auf keinen Fall weitere Aufgaben abgeben. Michael Haack sagte, dass die Ortsgemeinde prima mit der Aufgabe der Instandhaltung zurechtkomme. Es sei nicht nötig, sie auf die VG zu übertragen. Dem widersprach Roman Hemmer: Es gebe durchaus Probleme, bei denen die Verwaltung helfen könne. „Ich glaube, hier wird manchmal vergessen, wie viel Arbeit da dran hängt“, gab Bürgermeisterin Barbara Schommer zu bedenken. Bei Schäden auf den Wegen, wäre es hilfreich, sich an die Fachleute auf dem Bauamt der Verwaltung wenden zu können. Die VG sei dabei weiterhin an die Entschlüsse des Gemeinderats gebunden, man gebe also keine Kompetenzen ab. Ein Beschluss wurde am Freitag noch nicht gefasst. Der Landwirtschaftsausschuss soll sich am 23. März mit dem Thema beschäftigen, der Rat entscheidet dann im April endgültig. „Dann brauchen wir den Landwirtschaftsausschuss gar nicht“, monierte Haack. Hemmer verwies darauf, dass der Rat bisher noch immer der Empfehlung des Ausschusses gefolgt war. Unerwartete Meinungsverschiedenheiten zeigten sich bei der Frage, ob man Haushaltsmittel aus 2015 ins neue Haushaltsjahr übertragen soll. Wie Schommer erklärte, geht es bei den rund 200 000 Euro nicht um tatsächlich vorhandenes Geld, sondern um Kreditermächtigungen, die für bestimmte Projekte gedacht waren. Wurde nicht alles Geld, dass die Kommunalaufsicht bewilligt hatte, verbraucht, könne der Rat beschließen, das Geld für ein anderes Projekt zu verwenden. Man könne also Kredite aufnehmen, ohne zuvor wieder bei der Kommunalaufsicht „einen Kratzfuß machen“ zu müssen, wie es Schommer ausdrückte. Hartwig Schneider plädierte dafür, die Haushaltsmittel nicht als Ganzes zu übertragen, sondern über jeden Punkt auf der Liste einzeln abzustimmen. Er wollte, dass nur das Geld für diejenigen Projekte in 2016 übernommen wird, in denen noch Rechnungen zu erwarten sind. Der Rat lehnte dies nach einiger Diskussion ab und stimmte letztendlich für die Übertragung aller Gelder in 2016. Außerdem ermächtigte der Rat die Bürgermeisterin, die Außenputz-Arbeiten an der WC-Anlage des Dorfplatzes zu vergeben. Laut Schommer liegt das Angebot der günstigsten Firma bei rund 4500 Euro. Das müsse aber noch geprüft werden. Wie berichtet, handelt es sich um die vorerst letzten Arbeiten am Dorfplatz. Am Pfingstwochenende soll der Platz eingeweiht werden. Der Rat hat sich entschieden, einen Caterer zu engagieren, um die Vereine zu entlasten, die die meisten Feste stemmen. „Die Vereine sollen sich einfach hinsetzen und feiern können“, drückte es Schommer aus. Das Festzelt soll am 11. Mai in Eigenleistung aufgebaut werden, um Kosten zu sparen. (mefr)

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