Kreis Südwestpfalz Kampf gegen Wurzeln bald vorbei

Derzeit ist eine Firma damit beschäftigt, rund 50 000 Wurzelballen aus dem Erdreich zu entfernen. Die Rodungsarbeiten für das neue US-Hospital in Weilerbach sind jedoch inzwischen abgeschlossen. Der Spatenstich ist für Freitag, 24. Oktober, terminiert (wir berichten bereits am Samstag kurz im überregionalen Teil unserer Ausgabe).

650 Hektar groß ist das Gebiet, das die US-Amerikaner auf den Namen „Weilerbach Storage Area“ tauften. Auf einem Teilgebiet von 46 Hektar soll das Krankenhaus entstehen. Die Rodung hat der Bundesforst übernommen, berichtet Projektkoordinator Steffen Schmidt, der beim Amt für Bundesbau beschäftigt ist. Die Behörde ist für die Planung des Baus für das US-Militär zuständig. Insgesamt sollen in den kommenden zehn Jahren rund eine Milliarde US-Dollar verbaut werden. Nach dem Ende der Rodungsarbeiten im März war der Kampfmittelräumdienst auf dem Areal aktiv. Da das Gelände früher als Munitionslager benutzt wurde, mussten die Experten genau untersuchen, ob noch explosive Hinterlassenschaften vorhanden sind. Etwa 9000 sogenannter Anomalien haben die Experten gefunden, erzählt Winfried Schuch. Er ist der Weilerbacher Niederlassungsleiter des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), der die Arbeiten vor Ort koordiniert. Allerdings schiebt Schuch gleich eine Entwarnung hinterher. Bei 99 Prozent der Funde habe es sich um Altmetall, Coladosen oder alte Kanaldeckel, gehandelt. Der Rest seien Zünder und andere kleine Munitionsteile gewesen, die fachmännisch entsorgt wurden, so Schuch. Der Kampf gegen die Wurzeln im Erdreich soll Ende November vorbei sein, schätzt Schuch. Parallel wird eine Hochdruckgasleitung verlegt, die noch quer durch das künftige Krankenhausgebiet läuft. Im Frühjahr nächsten Jahres kommt schweres Gerät zum Einsatz. Weil das Areal nicht eben ist, müssen 800 000 Quadratmeter Erde bewegt werden, um das Gelände zu modellieren, wie es in der Fachsprache heißt. Dabei soll mit vom Hang abgetragener Erde der niedrigere Teil aufgefüllt werden. Das habe den Vorteil, dass keine Erde angefahren werden muss. Schuch rechnet damit, dass zwischen 30 000 und 40 000 Quadratmeter Erde weggefahren werden müssen. Für die Anwohner sei das „nur eine kleine Belastung“. Während die Erdarbeiten laufen, wird die Erschließung ausgeschrieben. Derzeit gibt es weder Wasser noch Strom. Leitungen müssen erst noch verlegt werden. Projektkoordinator Schmidt rechnet damit, dass das US-Hospital 2023 oder 2024 fertig sein wird. Zu den Baumaßnahmen gehört eine Einfahrt, die spürbare Entlastung für den Verkehr mit sich bringen soll. Gerade zu den morgendlichen Stoßzeiten bilden sich am östlichen Tor der Air Base lange Staus auf der L 369 in Richtung Mackenbach und Autobahn. Diese sollen der Vergangenheit angehören. Die neue östliche Einfahrt zur Air Base werde so angelegt, dass deutlich mehr Autos gleichzeitig abgefertigt werden können. Zu dem ist eine Wartespur geplant, die parallel zur Straße verläuft. Das bedeutet, bei Verzögerungen kommt es nicht zu Rückstauungen auf die Landesstraße. Das Gelände der Air Base in Ramstein wird über eine Brücke mit dem Hospital verbunden. Davon erhoffen sich die Verantwortlichen, dass Verletzte, die mit dem Flugzeug landen, schneller versorgt werden können. Derzeit dauert die Fahrt bis ins US-Hospital nach Landstuhl rund 15 Minuten und führt über öffentliche Straßen. (gana)

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