Bundenthal Holz und Wandern: Wie Karl-Heinz Leidner mit seiner Leidenschaft den Ort verschönert

Mit immer neuen Ideen perfektioniert Karl-Heinz Leidner seine Holzfiguren, die er unter anderem zur Verschönerung des Ortes aufs
Mit immer neuen Ideen perfektioniert Karl-Heinz Leidner seine Holzfiguren, die er unter anderem zur Verschönerung des Ortes aufstellt.

Ob Ostern oder Weihnachten – in Bundenthal finden sich übers Jahr immer wieder neue Kunstwerke, die den Ort verschönern und Vorbeifahrenden eine Freude machen sollen. Dahinter steckt Karl-Heinz Leidner. Er fertigt die Deko-Stücke daheim in der Werkstatt.

Mit einem etwa 40 Zentimeter hohen Nikolaus aus einem Baumstamm fing alles an. Vor sieben Jahren hat Karl-Heinz Leidner sein Hobby für sich entdeckt. Im Erdgeschoss des Hauses hat er sich seine Werkstatt eingerichtet. Im Regal tummeln sich , ordentlich nebeneinander aufgereiht und nach Themen sortiert, aus Holz ausgeschnittene Ostereier, Hasen, Holzkerzen, Sterne, Herzen, Eulen, Engel, Tannenbäume und vieles mehr. Auf einem extra Tisch warten schon die großen Ostereier und Hasen auf ihren Einsatz. „Die stell ich am Wochenende auf“, sagt Leidner. Verschiedene öffentliche Flächen dekoriert er mit seinen Figuren zu den unterschiedlichen jahreszeitlichen Themen.

Angefangen hat er mit kleineren Sachen; mal ein Engel für die Tochter oder ein kleines Geschenk für Freunde. „Die Sachen kamen irgendwie gut an, es macht mir Spaß und man muss sich ja irgendwie mit etwas sinnvollem beschäftigen“, meint der 1953 geborene, der das Glück hatte, mit 59 Jahren in Rente gehen zu können.

Manche Stücke sind zusätzlich mit anderen Dekosachen bestückt, das macht seine Frau Elvira. Auch die Wichtel, die auf einer großen Wurzel wohnen, sind ihr Werk. Sogar der Kindergarten war schon mit viel Begeisterung zu Besuch, um die Wichtel zu besichtigen. Auch im Bürgerverein ist Leidner engagiert. Das Dorf mitzugestalten, ist ihm ein Anliegen, hier spürt man seine Heimatverbundenheit: „Ich würde mir wünschen, dass sich noch mehr rüstige Rentner finden, die ihre Zeit für die Allgemeinheit investieren“, sagt er.

Das Wandern ist des Leidners Lust

Seine zweite große Leidenschaft ist das Wandern. Meistens ist er alleine unterwegs. „Ich lauf schon meine sechs bis sieben Stunden, das ist den meisten zu viel“, sagt er lachend. Als ehemaliger Fußballer ist er auch heute noch treuer Fan der Sportfreunde Bundenthal und zu den Auswärtsspielen beispielsweise in Rodalben oder Eppenbrunn zu Fuß unterwegs. Für die Fahrgelegenheit beim Rückweg sorgt dann Ehefrau Elvira. Seit 1999 ist kein Weg vor Leidner sicher. Durch die Sportabteilung seines Betriebs lernte er das Wandern lieben. Die Wanderwege der Südwestpfalz kennt er alle. Auf einem 3000er-Berg im Ötztal war er auch schon, 2016 hat er von Oberstdorf bis Meran die Alpen überquert. Im vergangenen Jahr war er fünf Wochen auf dem Jakobsweg unterwegs von Burgos nach Santiago de Compostela und darüber hinaus bis zum Kap Finisterre. Im Mittelalter glaubte man, hier das Ende der Welt zu sehen: „Das war ein ergreifender Moment“, erinnert er sich zurück. Das Wandern fasziniert Leidner. „Man kann dabei wunderbar den Kopf frei bekommen“, schwärmt er. „Wenn man zu zweit geht, erzählt man am Anfang noch, aber irgendwann wird man still, nach drei bis vier Tagen verliert man den Überblick. Man vergisst, welcher Wochentag ist, irgendwann ist man einfach leer und das tut gut: einfach nur laufen, essen, schlafen.“ Ruhig sitzen war noch nie sein Ding. Leidner ist einer, der Bewegung im Leben braucht.

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