Kreis Südwestpfalz Grüne wollen auch Nichtmitglieder als Kandidaten

Bernd Schumacher und Barbara Metzger wurden bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverbands Südwestpfalz der Grünen Mitte April für weitere zwei Jahre als Kreisvorstandssprecher bestätigt. Auch sonst gab es keine Veränderungen im Leitungsteam.

Zur alle zwei Jahre stattfindenden Jahreshauptversammlung konnte Kreisvorstandssprecher Bernd Schumacher 13 stimmberechtigte Frauen und Männer aus dem Kreisverband begrüßen. Wie bei anderen Parteien waren es auch bei den Grünen überwiegend die gestandenen Semester, die der Einladung nach Hauenstein nachkamen. In Schumachers Rückblick auf die vergangenen beiden Jahre nahm die Bundestagswahl einen breiteren Raum ein. Nachdem die Anzahl der ehrenamtlichen Helfer immer weiter abnimmt, mussten auch die Grünen im Wahlkampf kostenpflichtige professionelle Hilfe, insbesondere beim Aufhängen und Aufstellen von Wahlplakaten, in Anspruch nehmen. Das führte zu einem großen finanziellen Aufwand. Das Ergebnis der Bundestagswahl wollte Schumacher nicht mehr kommentieren. Man habe jetzt wieder eine „Stillstands-Koalition“, so Schumacher. Hier müsse sich mehr tun, meinte er. Bei den Grünen gebe es zusätzlich zum neuen Spitzenpersonal ein neues Grundsatzprogramm. Schumacher erklärte sich zur erneuten Kandidatur als Kreisvorstandssprecher bereit. Aus Rücksicht auf sein Alter und seine Gesundheit will er seinen Fokus künftig auf die Arbeit im Landkreis und im Kreistag richten. Er freute sich, dass zuletzt neue Parteimitglieder gewonnen werden konnten, nachdem dies jahrelang nicht gelungen war. Die Kommunalwahlen 2019 müssten die Kreis-Grünen mit einem erheblich größeren finanziellen Aufwand vorbereiten, so Schumacher. Die Finanzen würden es hergeben. Bisher hat die Partei vier Vertreter im Kreistag. Im neuen sollen es mehr werden, denn die Grünen wollen die bestehende Große Koalition von CDU und SPD knacken. Schumacher bemängelte die bisher im Landkreis geübte Praxis, dass wichtige Entscheidungen zwischen CDU und SPD in Hinterzimmern abgesprochen würden. Insbesondere die CDU fürchte die Öffentlichkeit. Hauptthemen der Grünen seien weiterhin die Umwelt und der Klimaschutz. Ferner fordert der Kreisverband eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit. Ganz wichtig sei der digitale Fortschritt. Der Ausbau des schnellen Internetzugangs soll allein mit leistungsfähigen Glasfaserkabeln erfolgen, Kupferkabel hätten ausgedient. Weiter soll der öffentliche Personennahverkehr verbessert werden, insbesondere eine gute Anbindung an die Bahnhöfe sei wichtig. Bei den nächsten Kommunalwahlen will der Kreisverband auch Nichtmitglieder als Kandidaten gewinnen. Schumacher hofft dabei auf die Akzeptanz der Grünen-Mitglieder. Barbara Metzger, seit zehn Jahren Kreisvorstandssprecherin, kandidierte erneut, sprach sich aber dafür aus, dass künftig Jüngere bereit sein sollen, diese Aufgabe wahrzunehmen. Das Amt werde für sie immer mehr zur Belastung. Auch die weiteren Vorstandsmitglieder erklärten ihre Bereitschaft zu einer erneuten Kandidatur: Kreisschatzmeister und Schriftführer Berthold Haas sowie die Rechnungsprüfer Ralf Lehmann und Dieter Ecker. Alle wurden mit einer deutlichen Mehrheit wiedergewählt.

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