Kreis Südwestpfalz Für Hundertjährige, die in Bexbach leben und Grappa mögen

Dieser Schnaps ist wirklich etwas ganz Besonderes. Und das aus zwei Gründen: Mit gerade mal zwölf Litern ist die Auflage des Grappas extrem limitiert, außerdem wurde er aus Trauben gebrannt, die an der Bergehalde „Monte Barbara“ am Bexbacher Blumengarten gedeihen.

Walter Scherne vom Obst- und Gartenbauverein Bexbach-Frankenholz hat das gute Tröpfchen am Donnerstag gebrannt. Die Trauben für den Schnaps wachsen an 99 Rebstöcken, die die Stadt vor Jahren an der Bergehalde angepflanzt hat. Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis sieht den seltenen Grappa als „exklusives Eigenprodukt, das die Stadtverwaltung besonderen Menschen zu besonderen Anlässen zukommen lässt“. Beigeordneter Wolfgang Imbsweiler: „Die 24 Flaschen, die der Brand ergibt, verschenken wir bei Jubiläen – oder auch an Bürger unserer Stadt, die beispielsweise ihren 100. Geburtstag feiern“. Voriges Jahr musste die Grappa-Erzeugung im Frankenholzer Brennhaus ausfallen, weil die Trauben verfault waren. „Die müssen rechtzeitig geschwefelt werden, und das haben wir damals verpasst“, räumt Imbsweiler ein. In den sieben Jahren davor habe man den Schnaps hingegen jedesmal brennen können. Früher hatten Helfer aus den Trauben der Bergehalde Wein gekeltert: „Aber der war ungenießbar“, erinnert sich Thomas Leis. Jetzt muss die Ausbeute von 24 Flaschen Grappa mit 40 Volumen-Prozent Alkohol wieder ein Jahr lang zum Verschenken reichen. Denn beliebig erhöhen lässt sich der Ertrag an der Bergehalde nicht: „Ab 100 Rebstöcke ist es ein gewerblicher Anbau, für den ganz andere Regeln gelten“, sagt Wolfgang Imbsweiler. So bleibt der Bexbacher Grappa auch künftig ein exklusives Geschenk, das man nirgendwo kaufen kann. (mml)

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