Kreis Südwestpfalz „Üble Nachrede“: Jürgen Gundacker erstattet Anzeige

Zweibrücken. Jürgen Gundacker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, hat wegen übler Nachrede wie angekündigt Anzeige gegen unbekannt erstattet, nachdem ihm in einem anonymen Brief vorgeworfen wurde, er mobbe Mitarbeiter. Das teilten gestern Gundacker selbst und der Leitende Oberstaatsanwalt Martin Graßhoff mit.

Gundacker bezieht sich auf Paragraf 186 des Strafgesetzbuches. Üble Nachrede ist es demnach, wenn jemand etwas behauptet oder verbreitet, was einen anderen in der Öffentlichkeit verächtlich macht oder herabwürdigt, obwohl es nicht wahr ist. Sie kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bestraft werden. Werden die Vorwürfe – wie in diesem Fall – öffentlich oder durch das Verbreiten von Schriften vorgebracht, können es sogar zwei Jahre Freiheitsstrafe sein. „Die Staatsanwaltschaft hat mit einer Prüfung der Strafanzeige begonnen, die noch andauert“, teilte Graßhoff mit. Am Dienstag hat sich Bürgermeister Gundacker mit dem Personalrat und weiteren Vertretern der Verbandsgemeinde zu einem Gespräch getroffen. Zum Inhalt wollten sich weder er selbst noch der Personalratsvorsitzende Gerd Reischmann näher äußern. „Der anonyme Brief hat innerhalb unserer Verwaltung zu Unruhe geführt. Fast alle treibt die Frage um, wer den anonymen Brief geschrieben hat. Gemeinsam mit dem Personalrat suchen wir nach Möglichkeiten, um das Vertrauen wiederherzustellen“, teilte Gundacker auf Anfrage lediglich mit. Wie zuletzt am Samstag ausführlich berichtet, erhob der anonyme Briefeschreiber schwere Vorwürfe gegen Gundacker. Er warf ihm Mobbing und aggressives Verhalten vor und beklagte einen hohen Krankenstand und eine hohe Unzufriedenheit in der Verwaltung. Recherchen der RHEINPFALZ ergaben, dass zumindest der Großteil der Mitarbeiter, mit denen die RHEINPFALZ sprach, die Mobbing-Vorwürfe für haltlos erachtet. Einige wenige fühlen sich jedoch durchaus ausgegrenzt. Ob die Arbeitsbedingungen oder andere Dinge daran schuld sind, dass Mitarbeiter unzufrieden oder teilweise schon länger krank sind, dazu sind die Meinungen geteilt. |bfl/sbn

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