SÜW Weiterführende Schulen werben mit ihren Stärken

Das Pamina-Schulzentrum in Herxheim, aus der Vogelperspektive fotografiert.
Das Pamina-Schulzentrum in Herxheim, aus der Vogelperspektive fotografiert.

Die Gymnasien und Realschulen bereiten sich auf das neue Schuljahr vor. Ein Standort im Kreis befindet sich hinsichtlich der Anmeldezahlen weiter in einer Abwärtsspirale.

Was die Anmeldezahlen für die neuen fünften Klassen betrifft, gibt es im Landkreis SÜW fast nur Erfreuliches zu berichten. Gerade der Schulstandort in Edenkoben mit dem Gymnasium und der Paul-Gillet-Realschule plus ist gefragt. Es werden wiederholt mehr Mädchen und Jungen erwartet, obwohl im Vergleich zum Vorjahr weniger Grundschüler aus den Verbandsgemeinden Edenkoben und Maikammer auf eine weiterführende Schule wechseln werden.

Dieser Zuwachs mag auch daran liegen, dass sich nur fünf Mädchen und Jungen aus der Verbandsgemeinde Maikammer für die Realschule plus in Maikammer entschieden haben. Die Einrichtung verzeichnet damit überwiegend Nachwuchs aus der Stadt Neustadt. Gleichaltrige aus der Verbandsgemeinde Maikammer pendeln dann eher nach Edenkoben.

Vier statt drei fünfte Klassen

Am Evangelischen Trifelsgymnasium in Annweiler sind die Zahlen zwar nur geringfügig gestiegen, reichen aber dafür aus, um vier statt wie bisher drei fünfte Klassen einzurichten. Die Realschule plus darf sich ebenso über mehr Kinder freuen.

Das Pamina-Schulzentrum in Herxheim dagegen steckt weiter in einem Tief. „Eine so geringe Anmeldezahl war in den vergangenen 15 Jahren nicht zu verzeichnen“, heißt es vonseiten der Kreisverwaltung. Hatten sich im Vorjahr 172 neue Kinder angekündigt, sind es dieses Mal „nur“ noch knapp 140. Vor zwei Jahren waren es noch 235. Dieser deutliche Rückgang innerhalb von zwei Jahren sei nicht nur auf die viel geringere Anmeldezahl aus dem Landkreis Germersheim zurückzuführen. Kamen im Sommer 2022 rund 110 Kinder aus dem Nachbarkreis, wird jetzt mit knapp 40 gerechnet. Von daher werde das Schulzentrum dort verstärkt auf sich aufmerksam machen, kündigt Lietzmann an. Nur: Auch das Interesse von Kindern aus den Verbandsgemeinden Herxheim und Offenbach am Pamina-Schulzentrum hat abgenommen, wie aus den Zahlen abgelesen werden kann.

Schulleiter: „Überdurchschnittlich viele Leistungskurse“

Keiner der Verantwortlichen kann sich den Rückgang wirklich erklären. Für den Kreis beherbergt das Pamina-Schulzentrum „zwei sehr attraktive Schulen mit sinnvollen pädagogischen Konzepten und Angeboten“. Zudem sei in den vergangenen Jahren viel Geld in die Ausstattung und Technik investiert worden, etwa in digitale Tafeln und in die Erneuerung des WLAN-Netzes. „Wir werden zusätzlich in verschiedenen Gebäuden die Decken und Fußböden und in diesem Zusammenhang auch die Beleuchtungseinrichtungen erneuern.“

Hinsichtlich des pädagogischen Angebots könne das Gymnasium in der Oberstufe für sich werben. So werden die Elftklässler zwischen 13 Leistungsfächern auswählen können. „Darunter in Fächern, die woanders kaum angeboten werden, beispielsweise Sport, Bildende Kunst, Französisch, Latein und Informatik“, sagt Simon Lietzmann. Aufgrund dieses „exklusiven Angebots an Leistungskursen“ werden wieder mit Neuzugängen in der Oberstufe gerechnet.

Bald weniger Platz in Landau

Im Landkreis SÜW machen sich wiederholt zwei Phänomene bemerkbar, die Einfluss auf die Anmeldezahlen haben. Zum einen vergessen einige Eltern, ihr Kind an einer weiterführenden Einrichtung anzumelden, weil sie denken, der Wechsel von Grundschule geschehe automatisch. Zum anderen tendieren manche Familien zu Landauer Schulen. Sei es, weil sie ihre Töchter auf eine Mädchenschule schicken möchten (Maria-Ward-Schule), Montessori für ihre Sprösslinge entdeckt haben oder weil es wegen der Entfernung naheliegend ist. So wird der Großteil der 93 Kinder, die aus der Verbandsgemeinde Landau-Land stammen, nach den Sommerferien an einer Landauer Einrichtung die Schulbank drücken.

Doch in absehbarer Zeit wird es für SÜW-Kinder schwieriger werden, einen Platz an einer Landauer Schule zu ergattern – auch bedingt durch die Ausweisung weiterer Baugebiete innerhalb Landaus. Stadtsprecherin Sandra Diehl betont, dass die Einrichtungen „von dem heterogenen Mix von Schülerinnen und Schülern aus Landau, SÜW und Germersheim“ profitieren. „Jedoch werden die Kapazitäten für Schülerinnen und Schüler aus den Kreisen mit steigendem Landauer Anteil abnehmen, das ist klar.“

Info

Die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen in Trägerschaft des Landkreises SÜW: Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern 190 (Vorjahr 168), Realschule plus Annweiler 61 (53), Pamina-Schulzentrum 139 (172), Gymnasium Edenkoben 132 (129), Paul-Gillet-Realschule plus 134 (128), Realschule plus Maikammer-Hambach 65 (54), Trifelsgymnasium Annweiler 93 (88).

Die Landauer Schulen mit den meisten Anmeldungen aus dem Landkreis SÜW sind die Integrierte Gesamtschule (74 Anmeldungen/27 Aufnahmen), die Maria-Ward-Schule (68/62) und das Max-Slevogt-Gymnasium (59/59).
Im Landkreis Südwestpfalz verzeichnet die Realschule plus in Hauenstein 14 Anmeldungen aus dem Kreis SÜW, im Kreis Germersheim hatte die IGS in Kandel sechs Anmeldungen aus dem Kreis SÜW, eine geringe Anzahl von SÜW-Kindern wechselt auf das Leibniz-Gymnasium oder Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium in Neustadt.

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