Rhodt Was die neue Weinprinzessin von ihrem Amt erwartet

Trinkt gerne Cabernet blanc, einen Lieblingswein hat Annika I. allerdings nicht.
Trinkt gerne Cabernet blanc, einen Lieblingswein hat Annika I. allerdings nicht.

Annika Böhles wird neue Rhodter Weinprinzessin. Der Krönungsort hat für die 18-Jährige eine besondere Bedeutung. Von ihrem Amt hat sie besondere Erwartungen.

Annika Böhles wird neue Weinprinzessin der Gemeinde Rhodt. Die 18-Jährige tritt die Nachfolge von Olivia Vosseler an. Damit wird das wahr, was einst ihr Großvater Josef Schreiner schon zu ihr sagte, als sie noch ein Mädchen war: „Du wirst mal eine Prinzessin, eine Weinprinzessin.“ Den letzten Anstoß gab dann die frühere erste Beigeordnete der Gemeinde, Katrin Schilling, die sie fragte, ob sie das Amt übernehmen will. Überredungskünste bedurfte es bei ihr nicht.

Annika I. kennt sich mit Reben und Wein gut aus. „Mein Bruder Luca und ich waren als Kinder fast täglich im Weingut meiner Großeltern.“ Noch heute besucht sie Oma Lieselotte und Opa Josef im Weingut, das inzwischen von ihrem Onkel Thomas Schreiner geführt wird und den Namen Seitz-Schreiner trägt. Ihre Tante, Christine Gehrlein, die als Vertriebs- und Marketingspezialistin im Weingut mitverantwortlich ist, organisiert den Krönungsabend im Hotel-Restaurant Rhodter Adler.

„Eher im Weingut mit dabei“

Die Lokalität hat für die neue Weinhoheit eine recht große Bedeutung, erfand doch dort ihr Ururgroßvater Ferdinand Seitz im Jahr 1903 den „Rhodter Piff“, den über die Grenzen des Traminerdorfes bekannten Doppelschoppen, der einen Liter fasst. Auch vor diesem Hintergrund sind Mama Nicole, Papa Andreas und der Rest der Familie stolz, dass Annika nun zur Weinprinzessin gekrönt wird.

Auf die Frage, ob sie in den Weinbergen aktiv ist, antwortet Annika I. zunächst mit einem vielsagenden Lächeln, bevor sie erzählt: „Ich bin eher hier im Weingut mit dabei, helfe beim Abfüllen, im Verkauf und mache auch Büroarbeiten.“ Sie sei aber auch in der Lage, einen Traktor durch die Weinberge zu lenken. Die Kunst des „Kammertmachens“, sprich des Rebenanbindens, beherrsche sie ebenfalls.

Im nächsten Jahr will sie an der Landauer Maria-Ward-Schule ihr Abitur ablegen. Welchen beruflichen Weg sie einschlagen will, hat sie noch nicht entschieden, denn sie hat viele Interessen. So absolvierte sie schon diverse Praktika, unter anderem bei einem Konditor und in einem Architekturbüro. In der Schule hat sie Kunst als Leistungskurs gewählt, empfindet Gemälde des französischen Malers Paul Cézanne nach. Auch der Werke des deutschen Malers und Grafikers Caspar David Friedrich nimmt sie sich an.

Einst Gardetänzerin, heute hinter der Bühne aktiv

Eine andere Kunst beherrscht sie ganz vortrefflich, nämlich die des Backens. Das bestätigen auch ihre Verwandten, für die sie Geburtstagstorten und sonstige Kuchen backt, ja geradezu kreiert. Bis 2020 war sie als Gardetänzerin in der Fastnacht mit dabei, nun ist sie hinter der Bühne aktiv, schminkt die Tänzerinnen aller Altersgruppen der „Rhodter Wämscht“.

Auf die Frage, wie denn ihr Kleid für den Festabend aussieht, antwortet die 18-Jährige: „Das kann ich noch gar nicht sagen, denn das weiß ich selbst noch nicht.“ Doch: Was erwartet sie von ihrem Prinzessinnendasein? „Ich bin gespannt, welche Leute ich treffen werde. Von anderen Weinprinzessinnen liest man ja immer mal wieder, dass sie doch einige Prominente kennenlernen durften. Vielleicht kann ich ja auch die ein oder andere Reise in deutsche Städte oder sogar ins Ausland unternehmen.“

Info

Annika Böhles wird Samstag um 18.30 Uhr im Hotel-Restaurant „Rhodter Adler“ zur neuen Weinprinzessin gekrönt.

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