Völkersweiler Veredelte Vogelbeere anlässlich 100. Geburtstag

Brigitte Simon erlebte aus der Ferne die Baumpflanzaktion an ihrem Wohnort in Völkersweiler.
Brigitte Simon erlebte aus der Ferne die Baumpflanzaktion an ihrem Wohnort in Völkersweiler.

Ihren 100. Geburtstag feierte Brigitte Simon auch am Bildschirm ihres Smartphones. Per Videotelefonie konnte die Südpfälzerin erleben, was in Völkersweiler anlässlich ihres Ehrentages organisiert wurde.

Brigitte Simon erblickte am 7. September 1923 als zweites von insgesamt fünf Kinder der Eheleute Georg Fritz Reinhardt und seiner Frau Martha das Licht der Welt. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Familie unbeschadet. In Oberotterbach aufgewachsen, studierte Brigitte Simon nach ihrem Abitur zunächst in Heidelberg, später in Mainz, Medizin. Nach ihrem Studium beziehungsweise dem Doktortitel übernahm sie die Hausarztpraxis ihres Vaters.

Brigitte Simon war als Landärztin bekannt und machte in den umliegenden Gemeinden Hausbesuche. Anfang der 50er-Jahre heiratete sie den Zahnarzt Ludwig Simon. Aus dieser Ehe ging am 5. Juli 1956 Sohn Ludwig Alexander hervor. 1967 zog die Familie von Oberotterbach nach Ilbesheim, bevor im Jahre 1991 Völkersweiler zu ihrem neuen Zuhause wurde. Dort ging das Ehepaar Simon seiner großen Leidenschaft nach, dem Pferdesport. 2014 verstarb der Ehemann im Alter von fast 86 Jahren.

„Do mache mer gar nit lang rum“

Bis Mitte 2021 lebte Brigitte Simon in Völkersweiler, aktuell verbringt sie nun die meiste Zeit bei ihrem Sohn und der Schwiegertochter Helga in Dienheim im Landkreis Mainz-Bingen. Dort unterstützt sie ihre Enkel bei deren Studium. Bis zum heutigen Tag hält Brigitte Simon Kontakt zu Familien in der Pfalz. Auch mit den ehemaligen Nachbarn ist sie im regelmäßigen Austausch.

Ihren Lebensweg kennzeichnen Humor, Dichtkunst, Diskussionsbereitschaft und politisches Interesse. Auch längere Telefonate bis zu einer Stunde sind keine Seltenheit. Bei ihren Mitmenschen war sie stets beliebt, was an der Tatsache lag, Fröhlichkeit zu verbreiten und viel zu lachen. Auch ihre Entscheidungsfreude und ihr Pragmatismus sind bekannt. Eine ihrer Aussagen: „Do mache mer gar nit lang rum“.

Schöner Brauch in ihrer Heimat

Zu ihrem Ehrentag gab es viele Gratulationen und Präsente. Ebenso wie in manch anderen Kommunen in der Region, etwa in Rhodt, wird auch in Verbandsgemeinde Annweiler ein schöner Brauch anlässlich dieses seltenen Geburtstags gepflegt: Wenn ihre Bürger das 100. Lebensjahr erreicht haben, wird ein Bäumchen gepflanzt. Als die veredelte Vogelbeere am Dorfplatz in Völkersweiler im Beisein von Ortsbürgermeister Gerhard Hammer und dem ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde, Werner Kempf, gesetzt wurde, konnte die Jubilarin zwar nicht anwesend sein. Per Videotelefonie konnte sie allerdings das Geschehen erleben. Hierzu schaltete sich auch Verbandsgemeindebürgermeister Christian Burkhart hinzu.

Wie ihr Sohn Ludwig gegenüber der RHEINPFALZ berichtet, hat sich das Geburtstagskind über diese Aktion sehr gefreut. Für die Zukunft wünscht sie sich Gesundheit und viel Zeit im Kreise ihrer Lieben.

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