Bad Bergzabern Schwimmverein schlägt Alarm

21 Grad zeigt das Thermometer.
21 Grad zeigt das Thermometer.

Im Rebmeerbad der Kurstadt bleibt es bei 21 Grad Grundtemperatur. „Damit ist der Schwimmunterricht gegessen“, sagt Klaus Janson. Er bringt Kindern seit Jahrzehnten Schwimmen bei. Protest wird nicht ausbleiben.

„Im Moment bleibt es bei 21 Grad.“ Das betont Kathrin Flory, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, auf Nachfrage der RHENPFALZ zur Beheizung des Wassers in den Schwimmbecken im Rebmeerbad. Sie halte das im Hinblick auf Einsparungen und den Klimaschutz für vertretbar.

Das Bad wird von einem mit Öl betriebenen Blockheizkraftwerk beheizt. „Die Kommunikation im Vorfeld hätte anders laufen müssen“, so die Bürgermeisterin zu den massiven Protesten, als das Rebmeerbad in dieser Saison geöffnet wurde. Weder den Schulen noch den Vereinen wie dem Schwimmverein oder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft war mitgeteilt worden, dass das Rebmeerbad nicht mehr beheizt wird. Sie mussten sich zu Beginn der Saison mit 18 Grad zufriedengeben. Für den DLRG nicht tragbar, denn für das Training sind mindestens 21 Grad gesetzlich vorgeschrieben. Die Schulen hielten gar keinen Schwimmunterricht ab, der Turnverein eingeschränkt mit mehr Bewegung auf der grünen Wiese als im Wasser. Aufgrund massiver Proteste wurde beschlossen, das Wasser auf 21 Grad zu erwärmen.

Entscheidung vertagt

Der Verbandsgemeinderat beschloss zudem in seiner jüngsten Sitzung, die Entscheidung der Vergabe einer Solarthermieanlage für das Rebmeerbad für gut 70.000 Euro zu verschieben. Es wäre nur noch der Auftrag zu vergeben gewesen. Die Anlage wäre hauptsächlich für die Duschen im Rebmeerbad gewesen, der Rat habe sich nun für eine große Lösung ausgesprochen, informiert Flory. Künftig soll mit einer größeren Solarthermieanlage auch das Wasser in den Becken beheizt werden. Vor September, wenn die neue Lösung Thema im Rat sein wird, sollen Schulen und Vereine gehört werden.

Gar nicht einverstanden mit dieser „halbherzigen“ Entscheidung ist Klaus Janson vom Turnverein Bad Bergzabern. Er ist Schwimmprofi und seit Jahrzehnten Trainer. Vor genau 20 Jahren hatte die Schwimmabteilung des Turnvereins in einem Schreiben an den damaligen Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer bereits eine Solarthermieranlage für das Schwimmbad angeregt. Passiert ist 20 Jahre lang nichts. Fast 400 Unterschriften hat Klaus Janson nun für die Forderung, das Bad auf 24 Grad zu erwärmen, gesammelt. Genützt hat es bisher nichts.

„Unter diesen Voraussetzungen kann ich mit den Kleinen nicht Schwimmen gehen, damit ist der Schwimmunterricht im Rebmeerbad gegessen“, sagt er. Die Hälfte der Kinder der fünften und sechsten Klassen könnten nicht schwimmen, schildert Janson die dramatische Lage. Bei den derzeitigen Fakten will er es nicht belassen. „Ich überlege mir eine Demonstration mit den Beteiligten“, kündigt er an.

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