Kreis Südliche Weinstraße Rat will Tempo 30 im gesamten Ort

Der Gemeinderat Böchingen hat zur Neugestaltung des südlichen Eingangsbereichs des Friedhofes am Dienstag einen weiteren Schritt getan. Nachdem zwei Vorschläge von Landschaftsarchitektin Bettina Krell aus Bad Bergzabern erörtert wurden, soll nun bei einem neuen Planentwurf ein Rondell als dritte Variante aufgenommen werden.

Der Rat möchte sich bei einem Ortstermin für die endgültige Gestaltung entscheiden. Krell hatte bereits in der März-Sitzung ihre Gedanken über mögliche Gestaltungsvarianten vorgetragen. Aufgegriffen wurden dabei vom Rat die Ideen, nach denen die ersten sechs Reihen vom südlichen Eingang kommend überplant werden. Im Mittelweg soll ein gepflastertes Rondell entstehen. An einer Stele beziehungsweise einem Findling sollen die Namen sowie Geburts- und Sterbedaten angebracht werden. Ebenso soll eine Urnenablage geschaffen werden. Neben dem Friedhof war Schwerpunktthema die Einführung von Tempo 30 im gesamten Ortsbereich, die der Rat unisono für dringend erforderlich hält. Ortsbürgermeister Reinhold Walter (CDU) machte noch einmal auf die besondere Situation der Gemeinde Böchingen mit sechs Ortseingängen aufmerksam. Bei diesen handelt es sich um zwei Kreisstraßen (K 54 und K52) und zwei Landesstraßen (L 512 und L 513). Die Straßen seien überwiegend eng und ohne Gehsteige (nur Schrammborde in teilweise desolatem Zustand). Bedingt durch die geografische Lage mit sechs Ortseingängen, einem größeren Gewerbebetrieb in der Ortsmitte und drei Bushaltestellen sei ein Verkehrsaufkommen erreicht, dass für die Bevölkerung nicht mehr zu ertragen sei, so Walter. Dies gelte sowohl für die Sicherheit als auch für die Lärmimmissionen. Beides würde für Böchingen eine erhebliche Einbuße der Lebensqualität bedeuten. Zwar werde wegen der beengten Verhältnisse und des Verkehrsaufkommens Tempo 50 nicht überschritten, jedoch sei klar, dass angesichts der Gegebenheiten Tempo 50 zu hoch sei. Wenig Verständnis zeigte der Rat für die ablehnende Haltung des Landesbetriebs Mobilität in Speyer zu einer Tempo-30-Regelung. Die bisher in Zusammenarbeit mit dem LBM erzielten Ergebnisse seien frustrierend, da sie nicht die Bedürfnisse und die Situation der Anwohner sowie die gefährliche Alltagssituation beschrieben, hieß es. Nach dem Beschluss des Rates soll nun die Verwaltung im gesamten Ort die Bereiche feststellen, in denen Tempo 30 aufgrund der Gegebenheiten angeordnet werden könne. Die über 100 Jahre alte und 45 Meter lange Sandsteinmauer in der Bachgasse, die den Weg zum Freizeitzentrum abgrenzt, bröckelt und muss erneuert werden. Laut Walter werden sich die Kosten zwischen 25.000 bis 30.000 Euro belaufen. Der Rat war sich einig, dass für diese Maßnahme als Dorferneuerungsgemeinde ein Zuschussantrag gestellt wird. Beschäftigt hat sich der Rat auch mit der Beleuchtung des Fuß- und Radweges entlang des Freizeitgeländes sowie des Verbindungswegs Burrweilererstraße/Friedhof. Es soll dabei auch geprüft werden, inwieweit Solarleuchten eingesetzt werden können. (som)

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