Kreis Südliche Weinstraße „Qualität statt Menge“

Zufriedenstellend, so lautet die Bilanz des Winzervereins Schloss Berwartstein als Erzeugergemeinschaft und Vertragspartner der Weinkellerei Julius Kimmle für die Geschäftsjahre vom 1. September 2011 bis 31. August 2013.

Die Nachfrage nach Weinen aus Trauben der Erzeugergemeinschaft sei nach wie vor von einem Wachstum geprägt, sagte Vorsitzender Gerhard Lehmann (Deutschhof) bei der Mitgliederversammlung. Wie Bernhard Kimmle als Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft berichtete, sank die Zahl der Mitglieder von 130 auf 121. 17 Austritten stehen acht neue Mitglieder gegenüber. Die Ablieferungsfläche ging im gleichen Zeitraum von 174,97 auf 173,69 Hektar zurück. Jedes Mitglied sei Botschafter des Winzervereins und dazu aufgerufen, Kollegen für eine Mitgliedschaft zu gewinnen. Die Qualitätsanstrengungen der Schloss-Berwartstein-Winzer und der Weinkellerei Kimmle trügen zum positiven Image der Südlichen Weinstraße bei, ist der Ge-schäftsführer überzeugt. Bei der Traubenanlieferung war in den zurückliegenden drei Jahren eine unterschiedliche Entwicklung zu beobachten. Im Herbst 2011 wurden 2,33 Millionen Kilogramm Trauben in Kapellen-Drusweiler abgeliefert, im Herbst danach 2,34 Millionen Kilogramm und im Herbst des Vorjahres 2,18 Millionen Kilogramm. Die Hektarerträge 2011 waren 10.401 Liter, 2012 10.372 Liter und 2013 nur 9776 Liter. Kimmle: „Die Zahlen ab 2010 zeigen, dass die Mitglieder der Erzeugergemeinschaft den Weg gehen, den der Absatzmarkt erwartet, nämlich auf Qualität statt Menge zu setzen.“ Bedingt durch viele Niederschläge im Oktober sei die Lese 2013 nicht ganz einfach gewesen. Moderat im Alkohol präsentierten sich die jungen Weine frisch-fruchtig und von belebender Säure. Das Durchschnittsmostgewicht lag überwiegend im Qualitätsweinbereich. Bernhard Kimmle kam auch auf seine Kellerei zu sprechen. Nach einigen Jahren mit stagnierenden Absatzzahlen, was im Vergleich zu anderen Kellereien als Erfolg zu bewerten sei, habe es 2013 wieder einen Aufwärtstrend gegeben. Bei den Qualitätssorten habe die Kellerei einen „guten Zuwachs“ erfahren. Kimmle ist überzeugt, dass sein Unternehmen auf dem richtigen Weg ist. Im Gegensatz zu Betrieben, die nicht mehr existierten, sei Kimmle nicht im hartumkämpften Discountersektor unterwegs gewesen, obwohl hier 50 Prozent des gesamten deutschen Weinabsatzes getätigt würden. Vor Jahren habe es beispielsweise in Landau noch 20 Kellereien gegeben, heute sei keine einzige mehr am Markt. Die Winzer der Erzeugergemeinschaft Schloss Berwartstein hätten schon früh auf das richtige Pferd gesetzt, sagte Kimmle, der das Erfolgsrezept seiner Firma und der Erzeugergemeinschaft darin sieht, auf individuelle Wünsche der Weinfreunde einzugehen. Gebilligt wurden die Jahresrechnung und der Haushaltsplan für die Jahre 2013 bis 2015. Bei den Neuwahlen wurden alle bisherigen Vorstandsmitglieder bestätigt: Gerhard Lehmann (Deutschhof), Wolfgang Klein (Landau-Arzheim), Manfred Kuhn (Heuchelheim-Klingen), Marci Oerther (Kapellen-Drusweiler), Ralf Schmeiser (Einselthum im Zellertal), Dieter Weber (Oberotterbach) und Volker Westermann (Kapellen-Drusweiler). (som)

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