Kreis Südliche Weinstraße Paten für Asylbewerber

40 Männer und Frauen waren am Montagabend der Einladung der Gemeinde Freimersheim gefolgt, um den am nächsten Tag eintreffenden sechs jungen Männern aus Syrien und Iran Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten.

Am Ende der zweistündigen Veranstaltung wurde der Vorschlag begrüßt, Patenschaften anzubieten. Die Paten sind direkte Ansprechpartner, werden aber von weiteren Engagierten unterstützt. Eine Mailingliste, in die sich die Interessierten eingetragen haben, soll eine schnelle und unkomplizierte Kommunikation und Reaktion ermöglichen. Am Anfang aller Aktivitäten steht die ehrenamtliche Sprachschulung durch pädagogische Fachkräfte. In einem professionellen Sprachkurs werden die Kenntnisse vertieft. Das erforderliche Lernmaterial oder auch Material zum Herrichten von Fahrrädern wird über das bestehende Spendenkonto bei der Verbandsgemeinde finanziert. Für die zwei Iraner und vier Syrer zwischen 19 und 28 Jahren wurden zwei Unterkünfte gefunden. Die beiden Iraner werden von Familie Bernd Lang in deren Haus aufgenommen und auch von der Familie betreut. Für die vier Syrer stellt die Firma Cornexo Räume zur Verfügung. Unter der Woche ist eine Mitarbeiterin Ansprechpartnerin für die Asylsuchenden, an den Abenden. Am Wochenende hat sich Herrmann Rummel bereit erklärt, als Pate zu fungieren. Die jungen Männer benötigen laut Ortsbürgermeister Daniel Salm in der ersten Zeit Unterstützung beim Einkaufen, beim Besuch von Ärzten und Behörden oder beim Kauf von Karten für Bus und Bahn, Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung durch Angebote der Vereine und vor allem Fahrräder. Es werden noch mindestens zwei Drahtesel benötigt, die, falls nötig, gemeinsam mit den Flüchtlingen repariert werden. „Hilfe zur Selbsthilfe“ lautet das Motto. Dies empfahlen die Beigeordnete der Verbandsgemeinde Edenkoben, Sigrid Schwedhelm-Schreiner, sowie die zuständige Fachkraft und Ansprechpartnerin für die Verwaltung, Susanne Tönnis. Beide ließen die Anwesenden an ihrem breiten Erfahrungsschatz teilhaben und stellten sich den zahlreichen Fragen zu den Möglichkeiten der Hilfe, zum Versicherungsschutz der Helfer. Es wurde bedauert, dass man über die Menschen nichts wisse außer Name, Geburtsdatum und Herkunftsland. Daher wurde angeregt, nach zwei bis drei Wochen ein Treffen der Helfer gemeinsam mit den jungen Männern anzuberaumen, um sich bei der persönlichen Begegnung besser kennenzulernen. Die Ehrenamtlichen sind als Vermittler von Grundlagen des Zusammenlebens und der Kultur besonders gefragt. Bisher gelinge dies in den bereits aufnehmenden Orten der Verbandsgemeinde – Edenkoben, Edesheim, Gommersheim, Hainfeld und Rhodt – recht gut und auch zur Zufriedenheit aller, wie Sigrid Schwedhelm-Schreiner betonte. Zur gesellschaftlichen Integration bieten sich Vereine und Kirchen an, die auch vertreten waren und sich nach Bedarf einbringen wollen. Der FSV soll mit seinem Abteilungen Fußball, Tischtennis und Tennis erster Ansprechpartner seind. Als Englisch-Übersetzer und zum Herstellen von Kontakten stellte sich Sandro Mees zur Verfügung. Für die Flüchtlinge besteht die Möglichkeit, sich mit Arbeit in der Gemeinschaft einzubringen, die von der Gemeinde mit einem Euro pro Stunde vergütet wird. Bezüglich Kleidungsbeschaffung wurde auf die Kleiderkammer der Evangelischen Kirchengemeinde Edenkoben hingewiesen. Ansprechpartner neben Susanne Tönnis und ihren beiden Kolleginnen sind der ehrenamtliche Koordinator, der ehemalige Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Gerhard Pulg, und ab 1. Februar Jannik Westrich, der ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Kontakt Per E-Mail unter asyl@vg-edenkoben.de und per Telefon bei Ortsbürgermeister Daniel Salm, 06347 9829866. (dnb)

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