Kreis Südliche Weinstraße Mit neuer Struktur

Nach dem ersten Spatenstich am Nikolaustag 2012 und dem Baubeginn im April 2013 wurde am Dienstag das für 4,5 Millionen Euro erweiterte und neu strukturierte Abfallwirtschaftszentrum Nord bei Edesheim offiziell in Betrieb genommen.

Laut Landrätin Theresia Riedmaier bedurfte das Abfallwirtschaftszentrum 20 Jahre nach seiner Inbetriebnahme eine Neukonzeption – hinsichtlich logistischer und betrieblicher Anforderungen. Vieles war zu eng und klein geworden. Insbesondere kamen die Müllfahrzeuge aus Landau und dem Nachbarkreis Germersheim hinzu, die ihren Restmüll in Edesheim – in einer neu errichteten Halle – anliefern, der zum Müllheizkraftwerk Pirmasens transportiert wird. Der neue Aufbau bringt mehr Service mit, sagte Riedmaier. Durch eine weitere Fahrzeugwaage am Eingangsbereich sei es jetzt möglich, die privaten und gewerblichen Anlieferer wesentlich schneller zu bedienen. Die neuen Verkehrswege brächten mehr Sicherheit, nach dem die großen Müllfahrzeuge von den Kleinanlieferern getrennt wurden. An den Waagen wurden Schranken installiert. Die seit stillgelegte Kompostierungsanlage wurde zurückgebaut. Dort entstand eine Umladehalle für Bioabfall, Restabfall und Altpapier. Auf dem Dach wurde eine Fotovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 116 Kilowattpeak ausgestattet. Sie könnte 80 bis 100 Haushalte mit Energie versorgen. Die Kleinablieferrampe wurde vergrößert, sodass mehr und größere Container gestellt werden können. Die bisherige Restmüllumlagehalle wurde in Annahmestellen für Altholz und Restmüll für Privatanlieferer unterteilt. Die bisherige Nachrottehalle der Kompostierungsanlage wird für die Zwischenlagerung von Grünabfällen genutzt. Neben der alten Umladehalle wurde eine Unterstellfläche für Wertstoffe, die in kleinen Gebinden gesammelt werden, untergebracht. Bauschutt wird jetzt ebenfalls komfortabler in großen Boxen neben der großen Umladehalle angenommen. Bei der Abfallannahme an den Waagen kommen jetzt Signatur-Pads zum Einsatz, die es möglich machen, dass jährlich bis zu 40.000 Blatt Papier eingespart werden können. Riedmaier: „Wir haben jetzt eine Reihe neuer Komponenten, die es uns erlauben, eine Wertstoffwirtschaft nach dem neuesten Stand der Technik durchzuführen.“ Sie kündigte das nächste große Vorhaben an, mit dem bereits begonnen worden sei. Das Sickerwasser, das sich am Bahndamm im östlichen Bereich der Deponie sammelt, müsse gefasst und entsorgt werden. An Baukosten werden 1,4 Millionen Euro erwartet. Die Fertigstellung ist für Ende 2014 geplant. An Nachsorge für die Deponie müsse die Oberfläche neu profiliert und eine Abdichtung aufgebracht werden, um den Eintritt von Regenwasser zu verhindern. Auf dem fertiggestellten Gelände sei eine Fotovoltaikanlage mit Strom für 700 Haushalte geplant. Auch an Altdeponiestandorten sollen Nachsorgearbeiten ausgeführt werden, so in Altdorf und Herxheim. In Kürze sollen dort Grundwasser-Beobachtungsbrunnen niedergebracht werden. Willi Tatge, Vizepräsident der SGD Süd, sagte, vernetztes Denken und intelligente Konzepte seien erforderlich, um eine nachhaltige Abfallwirtschaft zu erreichen. (som)

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