Kreis Südliche Weinstraße Jentzer beerbt Grallath

Der Aufsichtsrat der Winzergenossenschaft Deutsches Weintor hat den seit 2003 amtierenden ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden Thomas Weiter (62) einstimmig im Amt bestätigt. Gleichzeitig wurde der hauptamtlich tätige Frank Jentzer (44) sein Stellvertreter und Unternehmenssprecher.

Letzterer tritt die Nachfolge von Jürgen Grallath an, der vor einigen Monaten vom Aufsichtsrat freigestellt worden war. Wie berichtet, erlitt der 60-Jährige im April einen Herzinfarkt. Inzwischen ist er auf dem Weg der Besserung. Auch heute noch ist es ihm ein Rätsel, wie der Aufsichtsrat mit ihm nach 39-jähriger Betriebszugehörigkeit umgegangen sei. Man habe ihm über seinen Kopf hinweg einen von ihm wahrgenommenen Geschäftsbereich abgenommen und einem anderen hauptamtlichen Vorstandsmitglied übertragen. „Dass man mich einfach so in den Wind schießt, ist unerklärlich.“ Er sei zwar kein einfacher und zuweilen kritischer und impulsiver Mensch, aber er habe sich nichts zu schulden kommen lassen. Wie dem Aufsichtsrat so ist auch Grallath noch an einer gütlichen Einigung gelegen. Es dürfe nicht sein, dass die Marke Deutsches Weintor durch solche Streitigkeiten Schaden nehme. Ein Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Landau scheiterte. Vor allem an der Höhe der Abfindung, die angesichts seiner Betriebstreue und bisherigen Verdienste lächerlich gewesen sei, sagt der Geschasste. Da springt ihm auch Vorstandsvorsitzender Thomas Weiter zur Seite. „Das hätte ich auch nicht akzeptiert. Ich kann verstehen, dass er dagegen vorgeht“, sagte er. Beide Seiten wollten zur angebotenen Abfindung keine Angaben machen. So wird es wohl im März zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen. Was die Entwicklung beim Deutschen Weintor angeht, so räumt Weiter ein, dass es einige Kündigungen gebe. Es müsse aber die Frist von fünf Jahren eingehalten werden. Wenn Winzer aussteigen wollten, so habe dies weniger mit Unzufriedenheit denn mit dem Strukturwandel zu tun. Mit der Traubengeldauszahlung von 8000 bis 9000 Euro pro Hektar könnten die Mitglieder zufrieden sein. Als ungewohnt hätten viele die Umstellung der Auszahlung empfunden. Anstatt wie bisher zum 1. Dezember in voller Höhe würden nun mehrere Tranchen fällig. der vorstand Vorsitzender Thomas Weiter, Vize Frank Jentzer, weitere Mitglieder Bernd Kost, Karl Boltz, Herbert Konrad.

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