Kreis Südliche Weinstraße „Hirnrissig“

Was laut Tagesordnung „Überlegungen zum Haushalt 2016 und 2017“ sein sollten, wurde in der jüngsten Ratssitzung in Böllenborn zu einer Auseinandersetzung der FWG-Fraktion mit der CDU-Fraktion wegen anstehender Renovierungsarbeiten am Feuerwehrhaus.

Ein großer Brocken sei die Erneuerung der längst überholten Nachtspeicherheizung des Feuerwehrhauses, so Ortsbürgermeister Dirk Paulsen (CDU). Die Kosten schätze er auf rund 6000 Euro für eine neue Ölheizung. „Allein die Nachtspeicherheizung kostet 1500 Euro pro Jahr“, sagte Paulsen. 2250 Euro zahle die Verbandsgemeinde Pacht, das decke die Kosten nicht. Grundsätzlich wolle er ein Gespräch mit dem Beigeordneten der Verbandsgemeinde, Martin Engelhard, führen, wegen der Übernahme von Kosten durch die Verbandsgemeinde. Diese sei auch zuständig für die Feuerwehrhäuser, so Paulsen. Eine längere Debatte gab es wegen des Standorts einer neuen Heizung in den beengten Räumen. „Hirnrissig“ fand Pirmin Wendel (FWG) den Vorschlag Paulsens, den rund einen Quadratmeter großen, „brummenden Kasten“ im Versammlungsraum unterzubringen. Zudem, so Wendel, müsse eine nasse und mit Salpeter befallene Wand saniert werden. Nicht verstehen konnte Bärbel Drieß (FWG) die Diskussion über die Finanzierung der Maßnahme am Feuerwehrhaus: „Wenn es kostet, kostet es. Die Feuerwehr ist eine der wichtigsten Einrichtungen in unserer Gemeinde.“ Jahrelang sei nichts getan worden, jetzt komme alles auf einmal, meinte Drieß. Er sei selbst Mitglied der Feuerwehr, entgegnete Paulsen, der sich völlig missverstanden fühlte, da er lediglich ein Gespräch mit der Verbandsgemeinde angekündigt habe. „Ich führe das Gespräch, dann werden wir in der kommenden Sitzung sehen“, beendete er die Debatte. „Es gibt einen Vertrag von 1997 über die gemeinsame Nutzung des Feuerwehrhauses zwischen Verbands- und Ortsgemeinde“, teilt Jörg Dornick von der Verwaltung auf Anfrage der RHEINPFALZ mit. Grundsätzlich beteiligt sich die Verbandsgemeinde an Unterhaltungskosten, Schönheitsreparaturen, Betriebs- und Nebenkosten des Gebäudes in der Hauptstraße. Über die Höhe der Beteiligung der VG müsse gesprochen werden, Voraussetzung für eine Beteiligung sei das Investitionskonzept der Gemeinde, so Dornick. 3000 Euro sollen in den Haushalt 2016/2017 für die Überarbeitung der Stromversorgung im Dorfgemeinschaftshaus eingestellt werden, 2000 Euro für eine neue Treppe am Kinderspielplatz, 3000 Euro für eine Schiebetür für das Stuhllager des Dorfgemeinschaftshauses. Mehr Kontrolle des Grillplatzes, dessen Nutzung kostenpflichtig ist, forderte Bärbel Drieß (FWG). Pirmin Wendel fragte, warum das Tor für die Umzäunung des Grillplatzes, das eine Spende gewesen sei, nicht offiziell als solche angenommen worden sei. „Das ist sehr unseriös“, fand Drieß. Er werde das prüfen lassen, versprach Paulsen. (pfn)

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