Kreis Südliche Weinstraße Gäste auch aus Asien und Amerika

„Ich freue mich riesig auf mein neues Amt“, strahlte die neue Kastanienprinzessin im Trifelsland, Nina I., bei ihrer Krönung am Samstag beim 15. Keschdefeschd in Annweiler. Dichtes Gedränge herrschte auf dem Markt der „keschdlichen“ Genüsse vorm Rathaus, wo die 16-jährige Gymnasiastin bei Bilderbuchwetter als zwölfte Prinzessin von ihrer Vorgängerin Daniela I. gekrönt wurde.

„Alles ist perfekt“, freute sich VG-Bürgermeister Kurt Wagenführer über das Wetter und den Besucherandrang, bevor er die Moderation an Stadtbürgermeister Thomas Wollenweber übergab, der die Inthronisierung erstmals moderierte und gestand, „auf diesen Tag gewartet zu haben“. Er begrüßte einen ganzen Hofstaat von Hoheiten als Gäste bei dem Ritual, bei dem die Kuckucksmusikanten aus Wernersberg aufspielten, und verwies auf die Vorzüge der Herbstfrucht und den „hohen Stellenwert“ des Kastanienfests, das vom Verein Südliche Weinstraße Annweiler am Trifels veranstaltet wird. Heftig gegen Tränen ankämpfen musste Daniela Töpfer bei ihrer Abschiedsrede, in der sie von einem „tollen, bereichernden Jahr, mit vielen Kontakten und Freundschaften“ sprach. Sie dankte allen Unterstützern. Verabschiedet wurde sie von Schwalbenkönigin Janina aus Bad Schwalbach, die Daniela eine tolle Regentschaft bescheinigte. Sie sprach von einem unvergesslichen Jahr, schenkte ihr eine Collage und erinnerte als Trostpflaster an den Zugewinn an Freizeit ab jetzt. Unter Beifall übergab die scheidende Prinzessin an ihre Nachfolgerin Krone, Zepter und Schärpe und wünschte ihr viel Glück. Die neue Kastanienprinzessin Nina Münster zeigte sich „überwältigt und voller Vorfreude“ auf ihr neues Amt, dem sie seit Kindertagen entgegenfiebert. Die 16-jährige Schülerin aus Annweiler, deren Schwester Hannah dieses Amt schon innehatte, wie auch deren Tante Laura, besucht die 11. Klasse des Trifelsgymnasiums. Sie mag Sprachen und Musik. Letzteres soll auch mal ihr Berufszweig werden, verriet die Instrumentenkundige. Rund um den Rathausplatz war an den 15 Ständen am Samstag – die sich am verkaufsoffenen Sonntag auf insgesamt fast 40 erweiterten, teils kein Durchkommen mehr. Eine Fülle von verlockenden Kastanienprodukten – von würzigen, deftig knackigen bis zuckersüß-pikantem Naschwerk boten sich viele neue Variationen. Traditionelle, wie Keschdebratwurst- und –saumagen waren der Renner beim Tennisclub Rot-Weiss, an dem regelrecht „malocht“ wurde. Auch an anderen Vereinsständen bildeten sich Schlangen für Keschdesupp und -brot, wie für -sekt, -marmelade, Keschdetrüffel und weiteren Genussvariationen. Mit gerösteten Maronen deckten sich die Besucher am Stand Landesforsten und dem Forstamt Annweiler ein, Revierleiter und Imker Gerhard Hoffmann hatte bei Honig eine große Nachfrage. Vom Keschdeweg und der Kulinarik rund um den „gesunden Kern in der harten Schale“ wurden die Heidelberger Britta und Jörn Janowski-Brohm angezogen und begeistert. Aus Lübeck kamen Walter und Elisabeth Burgmeister, die „vom Keschde- und Wanderparadies, vom Wein und den herzlichen Menschen“ schwärmten. In diesem Jahr seien mehr Amerikaner und Asiaten unter den Gästen, war Standbetreiber und Zimmervermieter Gunther Holzhauer aus Rinnthal aufgefallen. Erstmals dabei und „gewiss wieder“ kommen will Bernd Meinhardt, der Armbrust- und Bogenschießen, Trink- und Rufhörner sowie Kirschmet und mehr anbot. Auch am Sonntag waren Rathausplatz, Hauptstraße und Altenstraße gut bestückt. Und rege Nachfrage herrschte in den Geschäften. „Es läuft sehr gut“, freute sich Mitinhaberin Michaela Kloos von Blüte Blatt & Stiel, schon kurz nach Auftakt. Premiere hatte an dem Tag auch die neue Hochzeitsresidenz „La Romantica“ im Prangertshof 5. Dort dürfen sich künftig Frischgetraute wie silberne und goldene Hochzeiter verwöhnen von Joachim und Petra Fritz aus Impflingen lassen. (hima)

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