Kreis Südliche Weinstraße Flüchtlingsheim: Gespanntes Warten

91-82431712.jpg

Im südpfälzischen Herxheim hängt das Deutsche Rote Kreuz, das die Erstaufnahmeeinrichtung betreut, weiter in der Luft, ebenso die vielen Mitarbeiter, die eigentlich Flüchtlinge betreuen sollen. Denn es gibt zurzeit keinen Bedarf. Genauso wenig wie in den anderen sogenannten „Stand-by-Einrichtungen“ Alzey, Westerwald und Bad Kreuznach. In der ehemaligen Bundeswehrkaserne Stegskopf im Westerwald, die für rund 2000 Personen ausgelegt ist, befinden sich grade noch rund 150 Flüchtlinge. Sie verlassen das Gelände bis Ende April. In Bad Kreuznach sind nur noch knapp 20 Flüchtlinge untergebracht. Zurzeit laufen Gespräche zwischen Land und Bund, ob die Standorte in den „Stand-by-Modus“ gesetzt beziehungsweise wie Herxheim und Alzey so beibehalten werden. Das sagte Nicolai Zaplatynski von der Pressestelle der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier (ADD), die für die Unterbringung von Flüchtlingen landesweit zuständig ist. Gesprächsbedarf gebe es dahingehend, ob alle Einrichtungen weiter vorgehalten werden sollen. Zaplatynski verweist auf den Hinweis von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Der Minister rate, trotz Schließung der Balkanroute, Aufnahmekapazitäten vorzuhalten, da im Moment nicht abzuschätzen sei, ob sich die Flüchtlingsströme nicht wieder nach Italien als Ankunftsland verlagerten. Die ADD geht nun davon aus, dass die weiteren Gespräche zwischen Land und Bund Anfang nächster Woche zu einem Ergebnis führen könnten. Die Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende (Afa) hat im ehemaligen Technologiezentrum Quartier bezogen. Die Aufnahmekapazität liegt bei 600 bis 800 Menschen. Für die Betreuung der Flüchtlinge wurden rund 25 Leute (Erzieher, Sozialarbeiter, Rotkreuzler) angestellt – mit festen Arbeitsverträgen für die Dauer von einem Jahr. Das vom Land angemietete Gebäude in der Luitpoldstraße, das einige Jahren leer stand und dem Unternehmer Werner Schäfer gehört, wurde wochenlang instand gesetzt und wird nun von einem Sicherheitsdienst überwacht. Anfang Dezember war ein Brandschlag auf das Gebäude verübt worden. Unbekannte haben Benzinkanister durch die Oberlichter geworfen, einer ging in Flammen auf. Der Brand beschädigte Boden und Decke des Gebäudeinnern in geringem Ausmaß. Zu dieser Tat und dem Brand eine Woche später im benachbarten Waldstadion, in dem elf Flüchtlinge in den ehemaligen Ferienwohnungen untergebracht waren, gibt es bis keine neuen Erkenntnisse. Die Landauer Leitende Oberstaatsanwältin Angelika Möhlig sagte gestern: „Die Ermittlungen dauern an.“ (rww)

x