Kreis Südliche Weinstraße Ein Kommen und Gehen

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Erster hauptamtlicher Beigeordneter Eberhard Frankmann (CDU) spricht von einer „Defusion“, als er sein bisheriges Domizil im Heimatort Maikammer verlässt und per Mail seine neuen Telefonnummer in Edenkoben mitteilt: Künftig ist er unter 06323 959104 zu erreichen. Wie der 54-Jährige müssen künftig auch 20 Mitarbeiter, in der Hauptsache von den VG-Werken, den neuen Arbeitsplatz in der Edenkobener Poststraße beziehen. 18, die im Zuge der Fusion von Maikammer nach Edenkoben gezogen sind, treten den Rückweg an. Insgesamt müssen 58 Mitarbeiter die Folgen der per Gericht annullierten Zwangshochzeit in Kauf nehmen. Doch von Verdruss oder Verärgerung gestern Morgen keine Spur. In der Edenkobener Verwaltung geht es locker und freundlich zu. Auch wenn hin und wieder Einwohner trotz der angekündigten Behördenschließung bei der Empfangsdame vorsprechen, um Müllsäcke abzuholen. Der mit einer Hebebühne ausgestattete Umzugswagen der Neustadter Firma Mattern ist schon kurz vor 10 Uhr leer. Fleißige Hände von Mitarbeitern des Bauhofs, des Wasser- und Abwasserwerks sowie des Freibads packen beherzt zu. Die Mitarbeiter fahren die ungezählten Kisten mit Sackkarren ins Gebäude und zum Aufzug. Dass ein allzu forscher Umzugshelfer dabei einen als Türoffenhalter umfunktionierten Asche- und Papiersammelbehälter über den Haufen rennt, kann die Stimmung nicht trüben. „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“, wird er von einem Kollegen aufgemuntert, der gleich noch einen Schluck aus einem Kaffeehumpen offeriert. Nun können sich die gestandenen Mannsbilder jenen 70 Kisten zuwenden, die – sorgfältig mit Namen und Zimmer beschriftet – per Lkw die Reise in umgekehrter Richtung, von Edenkoben nach Maikammer, antreten. Jörg Nicklis, geschäftsführender Beamter in Edenkoben, schaut derweil erleichtert von der Empore des Verwaltungsgebäudes. Nun können im zweiten Obergeschoss die Büros eingerichtet, die Stühle und Tische vergeschraubt und die Computer installiert werden. „Bis Freitag haben wir das bestimmt geschafft, wahrscheinlich früher.“ Szenenwechsel: Rathaus Maikammer, kurz nach 14 Uhr: Michael Sack, Leiter der Verbandsgemeindewerke Edenkoben, ist einer von denen, die von Maikammer zurück nach Edenkoben ziehen. „Wir sind ja gut trainiert“, sagt er lächelnd. Erst im September 2014 war der Umzug nach der Fusion in die andere Richtung gelaufen. Jeder Mitarbeiter hat seine Unterlagen und Arbeitsgeräte selbst verpackt, danach sortiert, was am notwendigsten gebraucht wird und was länger in Kartons ruhen darf. „Jetzt brauchen sie noch ein, zwei Tage zum Ausräumen und Sortieren“, sagt Michael Sack. Die Fachbereiche Organisation, Finanzen, Ordnungsamt und Hochbau sind jetzt also wieder in Maikammer. Dafür ziehen die Verbandsgemeindewerke Edenkoben aus, ebenso die für den Tiefbau in Edenkoben zuständigen Mitarbeiter. In diesem Teil der Verwaltung waren die meisten Kartons zu packen, im Falle eines Mitarbeiters allein 60 Stück mit vielen technischen Akten, weiß Michael Sack. Aber das sei eine Ausnahme. Nach dem Umzug gibt es in Edenkoben 52, in Maikammer 24 Mitarbeiter. (mik/ff) Info Die Verwaltungen sind in dieser Woche geschlossen. Für dringende Angelegenheiten sind die Bürgerbüros geöffnet.

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