Gossersweiler-Stein Eheleute Hafner feiern Diamantene Hochzeit

Bis zu 30 Personen werden heute zur Feier erwartet. Diese findet im Wintergarten statt, mit herrlichem Ausblick in den Pfälzerwa
Bis zu 30 Personen werden heute zur Feier erwartet. Diese findet im Wintergarten statt, mit herrlichem Ausblick in den Pfälzerwald.

Das erste Mal sahen sich Hildegard und Emil Hafner aus Gossersweiler-Stein im Krankenhaus. Sie wollte ihren Bruder besuchen, der dort lag, und traf ihren Zukünftigen. Am Mittwoch feiert das Paar Diamantene Hochzeit.

Bei der Begegnung im Krankenhaus lag Emil Hafner im Bett nebenan. Er bat Hildegard, ob sie ihm seine Armbanduhr aufziehen könnte. Da er sich den Arm gebrochen hatte, konnte er das nicht alleine. Sie erklärte sich bereit. Das war im Jahre 1956, beide waren gerade 16 Jahre alt.

Zu den nächsten Kerwe-Veranstaltungen in der Gegend sahen sie sich wieder und fanden sich sympathisch. Als sie beide 18 Jahre alt waren, wurden sie ein Paar. Sonntags besuchte Emil seine Hildegard nach dem Fußballspielen in Wernersberg. Allerdings war er bei der Schwiegermama in spe nicht willkommen. Denn Emil war ein Kerl aus Stein – ein „Stääner Hackmesser“. So wurden Männer bezeichnet, die aus diesem Ort kamen. Das hinderte ihn aber nicht daran, trotzdem vorbeizuschauen. „Die damaligen Wernersberger Leut’ wollten niemand Fremden in ihr Dorf lassen. Da gab es auch manchmal Schläge für die Auswärtigen. Doch davor habe ich mich nicht gescheut“, erzählt Emil Hafner.

Gewartet, bis die Hühner Eier legen

So ging das, bis sie heiraten durften. Sie warteten dann noch, bis die Hühner regelmäßig Eier legten, um mit denen den Hochzeitskuchen zubereiten zu können. Dazu hatte Hildegards Mutter angeregt. Am 10. Mai 1963 wurde standesamtlich und einen Tag später kirchlich in der katholischen Kirche in Wernersberg geheiratet.

Bei dem Hochzeitszug durch das Dorf wurden das Brautpaar und seine Gefolge eskortiert von den Fahnenträgern der Jugendgruppen, denen sie angehörten. Zum Essen waren neben der Familie die Pfarrer aus Stein und Wernersberg da sowie ein Pfarrer aus Korea, der zum Austausch in der Südpfalz weilte. Was sie später alle feststellten: Die Küchenhilfe hatte statt Salz Zucker an die Pommes gestreut.

1965 das Haus bezogen

Nach der Hochzeit wohnte das Paar in einem umgebauten Heustall. Zwei Zimmer hatten sie dort im Haus der Eltern in Wernersberg. Später bauten sie sich in Stein ein Haus, direkt am Waldrand gelegen.

Emil Hafner arbeitete lange Jahre bei der Schuhfabrik Remonte in Hauenstein am Band. Danach war er bis zu seiner Pensionierung als Stapelfahrer bei der Firma Buchmann in Sarnstall tätig. Seine Frau Hildegard half unter anderem in einem Bäckereihaushalt in Wernersberg, später kümmerte sie sich um die Kinder, den Haushalt und den Garten. Vier Kinder bereicherten die Familie. Mittlerweile sind vier Enkel und der zehnmonatige Urenkel Samuel hinzugekommen.

Seine Leidenschaft, das Brieftaubenzüchten, musste Emil Hafner aus gesundheitlichen Gründen vor etwa zehn Jahren aufgeben. Aber das Interesse des 83-Jährigen gilt immer noch der Taubenzucht, dem Fußball und dem Gesang. Hildegard Hafner machte im Turnverein in Gossersweiler Sport, bis Corona kam. Mittlerweile bremsen sie die Alterstücken nach einem Schlaganfall.

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