Venningen Chaos im Seniorenheim: Theatergruppe zeigt neues Stück

Liebe, Verrat und jede Menge Humor gibt es im Altenheim.
Liebe, Verrat und jede Menge Humor gibt es im Altenheim.

Alter schützt vor Liebe nicht, aber Liebe vor dem Altern!“ – so heißt das Stück der Theatergruppe „Worschdezibbel“. Im kleinen, aber feinen Seniorenheim „Residenz am Triefenbach“ herrscht Chaos. Es geht es auch um Verrat und Liebe.

Schon seit 1991 unterhalten die „Worschdezibbel“, benannt nach dem Spitznamen der Venninger Bürger, ihr Publikum. Das Stück wird von Waltrud Bischoff, Nadine Wildberger und Jürgen Jung inszeniert, in dessen Händen auch die Gesamtleitung liegt. Geschrieben hat es die Autorin Beate Irmisch. Jung und einige der Schauspieler erstellen eine Auswahl an Stücken, die für eine Aufführung in Frage kommen, um sich dann auf eines festzulegen. „Wichtig ist wer uns als Darsteller zur Verfügung steht. Man braucht nämlich die richtigen Charaktere, die in die entsprechenden Rollen schlüpfen. Nicht jede oder jeder kann alles spielen“, stellt Jung fest.

„Residenz am Triefenbach“

Für das Bühnenbild zeichnen Robert und Thorsten Bischoff, Nicolas Geiger, Florian Hund und Philipp Jung verantwortlich. Sie haben den Speise- und Aufenthaltsraum des Seniorenheims, in dem das Stück spielt, auf die Bühne des Pfarrzentrums verlegt. Von dort aus führt eine Tür nach hinten zur Straße, eine andere nach rechts zur Küche, zum Hof und zum Büro. Nach links geht es in die Zimmer der Heimbewohner. Sehr gelungen die Fenster mit Übergardinen und die Regale, auf denen verschiedene Spiele lagern. Zum Inhalt des Stücks: Im Seniorenheim „Residenz am Triefenbach“ in Venningen führt Leiterin Roberta Kammerjäger ein eisernes Regiment. Kleine Freiheiten, die sich die vom Charakter her recht unterschiedlichen Heimbewohner erlauben und sogar zarte Liebesbande erstickt sie sofort im Keim. In die Rolle der resoluten Leiterin schlüpft Corina Ulrich so überzeugend, dass sie im wirklichen Leben als Heimchefin sicher infrage käme. Da die Kammerjägerin also mit harter Hand regiert, heißt es für die Heimbewohner heimlich Dinge zu tun, die das Leben lebens- und liebenswert machen. Das ist aber nicht einfach, steckt doch unter den Heimbewohnern ein Maulwurf.

Pfleger als heimlicher Helfer

Erwin Koller tratscht brühwarm alles weiter, um sich bei der Heimleitung lieb Kind zu machen. Hier brilliert Volker Geiger, bei dem es den Anschein hat, dass er extra für seine Rolle einen Probeaufenthalt in einem Seniorenheim genossen hat. Adelbert Lustig, von allen nur Addi gerufen, wird von Bernd Jochem dargestellt, der den Heimbewohner, der ein Alkoholproblem hat, täuschend echt interpretiert. Damit Frau Kammerjäger nicht bemerkt, dass er sich Schnaps kauft, bekommt er Hilfe von Peter Pause, einem Pfleger im sozialen Jahr, der vorgibt, dass er die Spirituosen für sich gekauft hat. Kai Brutscher gibt den pfiffigen FSJler. Ottilie Schrill als ehemalige Opernsängerin macht ihrem Namen alle Ehre und trifft nicht unbedingt immer die richtigen Töne. Ihrer Darstellerin Silvia Geiger wird dies im wahren Leben sicher besser gelingen. Lorle Meier ist als Köchin so etwas wie der gute Geist des Hauses. Diese Rolle ist für Christiane Braun geradezu prädestiniert. Wendelin Rose, verkörpert von Ortsbürgermeister Jürgen Leibfried, scheint neben seinen Schuhen zu stehen. Teilnahmslos folgt er dem Geschehen und geht nur aus sich heraus, wenn er alleine ist. Bei Betty Pulling lässt schon ihr Äußeres auf ihre berufliche Vergangenheit schließen, war sie doch früher als Bardame tätig. Michaela Kleinke tritt in ihrem Privatleben mit Sicherheit dezenter auf. Ganz etepetete kommt Adele von Glupsch daher. Sie will die Qualitäten des Seniorenheims probeweise testen. Waltraud Bischoff füllt diesen Part wunderbar aus, ebenso wie Rainer Jung, der dem alleinstehenden Sohn Wendel von Glupsch, einem wahren Frauenschwarm, sein Gesicht gibt.

RHEINPFALZ-Reporterin ist dabei

Marie Müller ist Azubi im Heim und die Freundin von Peter Pause. Sie kommt gerne zu spät zur Arbeit, da sie abends als Reporterin für die DIE RHEINPFALZ unterwegs ist und ihre Recherchen sie bis in die Nacht hinein fordern. Am Ende des zweiten Aktes betreten die Rocker der „Hellen Engel“ die Bühne. Robert Bischoff, Kai Brutscher und Jürgen Jung wollen ihrem „Clan-Chef“ Addi einen Besuch abstatten. Zudem spielt den Bewohnern das Leben einen Streich und Amor schießt auch noch seinen Pfeil ab. Wer davon getroffen wird und welcher Artikel plötzlich in der Zeitung erscheint, erfährt das Publikum am Ende des Stücks.

Info

Vorstellungstermine: Samstag 2., Sonntag 3., Freitag 8., Samstag 9., Sonntag 10., Mittwoch 13., Freitag 15., Samstag 16. und Sonntag 17. März. Beginn: Mittwoch, Freitag und Samstag jeweils 20 Uhr, Sonntag 19 Uhr. Karten für die Vorstellungen können bei Gabi Groß über das Kartentelefon 06323 8080088 bestellt und abgeholt werden. Der Eintrittspreis liegt bei zwölf Euro für Erwachsene und bei sechs Euro für Kinder und Jugendliche. Die Generalprobe am Samstag, 2. März, um 14 Uhr kann von Kindern, Jugendlichen und Senioren kostenlos besucht werden.

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