Kreis Südliche Weinstraße Alte Schätzchen fast wie neu

Zufriedene Gesichter am Samstag beim ADAC-Ortsclub Deutsches Weintor in Schweigen-Rechtenbach: Die zweite Auflage der Weintor-Classic für Motorräder bis Baujahr 1983 hat sich zur Attraktion entwickelt. Nach 47 Fahrern bei der Premiere im Vorjahr waren es diesmal 75 „Prachtstücke“. Club-Vorsitzender Jürgen Bentz ist überzeugt: „2015 werden wir die Teilnehmerzahl 100 erreichen“.

In und um Schweigen-Rechtenbach tummelten sich am Samstag die Raritäten aus der Zweiradwelt, und die Fans strömten herbei, um die Oldies bereits auf dem St. Urban-Platz zu bewundern, sich nach Einzelheiten bei den Fahrern zu erkunden. Lange bevor das Treiben auf dem Urbansplatz beginnt, laufen die Teilnehmer im Bürgerhaus ein, um sich anzumelden. Fahrtleiter und Organisator Kai Ackermann hatte allen Grund zufrieden sein. Selbst eine Hochzeit, die den Start am Deutschen Weintor zu der 100 Kilometer langen Ausfahrt zeitlich verzögerte, konnte der guten Stimmung im Fahrerlager keinen Abbruch tun. Einige Fahrzeuge sahen danach noch immer so aus, als kämen sie gerade aus der Fabrik. Doch die Maschinen haben schon viele Jahre, viele Kilometer und oftmals auch eine bewegte Geschichte hinter sich. Nach der Ausfahrt, die über Siebeldingen bis nach Hainfeld im Norden, Offenbach im Osten und Minfeld wieder nach Schweigen-Rechtenbach führte, kamen die Fahrer aus dem Schwärmen über die bacchantische Landschaft der Südlichen Weinstraße nicht mehr heraus. Ein Fahrer aus Oberkirch: „Für mich gibt es nichts Schöneres als mich mit meinem „Schätzel“ in dieser herrlichen Landschaft zu bewegen.“ Die Bandbreite der Teilnehmer ermöglichte einen ganz eigenen und einzigartigen Eindruck über die Entwicklung dieser motorisierten Fortbewegungsmittel zu machen. Die weiteste Anreise hatte mit Walter Küchen aus Ingolstadt ein Nachkomme des mit Bad Bergzabern eng verbundenen Richard Küchen und wurde als Teilnehmer mit der weitesten Anreise auch geehrt. Gleich zwei der 75 Teilnehmer haben als älteste Teilnehmer bereits 79 Jahre auf dem Buckel: Kurt Geiger aus Neckar-gmünd und Martin Reith aus Großkarlbach. Dass diese Veranstaltung bei den Fahrern keine Altersgrenzen kennt, wird dran deutlich, dass den Pokal der jüngsten Teilnehmerin die erst 19-jährige Saskia Schmitt aus Rheinstetten entgegennehmen durfte. Als älteste Fahrzeuge wurden gleich zwei Besitzer geehrt: Rainer Bollack aus Oftersheim war mit einer Triumph H, Baujahr 1914, am Start. Ebenfalls Baujahr 1914 ist die Royal Enfield, Typ 180. Von Heiner und Ilse Rohrwick aus Osthofen. (som)

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